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Androgenetische Alopezie: Führt Creatin wirklich zu Haarausfall?

Creatin gilt als das am besten erforschte und sinnvollste Nahrungsergänzungsmittel, wenn es um die körperliche Leistung im Kraftsport geht. Das schreibt auch die Internationale Gesellschaft für Sporternährung (ISSN). Dennoch ranken sich zahlreiche Mythen um das weiße Pulver, beispielsweise, dass Creatin zu Haarausfall führen soll. Wenn dies tatsächlich der Fall sein sollte, wäre das für viele Athleten immerhin ein guter und nachvollziehbarer Anlass, trotz der vielen Vorteile diesen Kompromiss nicht einzugehen. Ob es tatsächlich Grund zur Beunruhigung gibt, wollen wir uns heute genauer ansehen.

Der Mythos entstand im Jahre 2009, als eine Studie darauf hindeutete, dass die Einnahme von Creatin den angeborenen oder erworbenen Haarausfall verschlimmern könnte [1]. In dieser Untersuchung wurde 20 jungen Rugby-Spielern in einem Cross-Over Design über drei Wochen Creatin mit Dextrose oder nur Dextrose als Placebo verabreicht. In dem Zeitraum, in dem sie das Creatin einnahmen, stiegt der Gehalt von Dihydrotestosteron (DHT) im Blut signifikant an. Dabei handelt es sich um einen natürlichen Metabolit von Testosteron, der besonders stark androgen wirkt und bei vielen Männern im Erwachsenenalter zu Haarausfall führt.

Da Creatin eines der wenigen Supplemente ist, die die körperliche Leistung zuverlässig steigern können und dabei gleichzeitig auch noch als sehr sicher gelten, wäre dies eine sehr ungelegene Entdeckung. Sollten wir uns also wirklich Sorgen darum machen, dass die Einnahme von Creatin zu Haarausfall führt oder ihn verschlimmert?

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Wie wird Haarausfall verursacht?

Der typische Haarausfall, unter dem viele Männer leiden, ist relativ gut erforscht. Als Metabolit des primären männlichen Geschlechtshormons kann DHT mit den Haarfollikeln interagieren und zum Verlust der Haarpracht führen [3, 4]. Ob ein Haar mehr oder weniger anfällig dafür ist auszufallen, hängt besonders von seinem Standort und der Genetik des Trägers ab [5, 6]. Aus diesem Grund sehen wir bei Männern besonders die typische Halbglatze, auch als „Androgenetische Alopezie“ bezeichnet.

Das Enzym, welches freies Testosteron in DHT umwandelt, nennt sich 5-Alpha-Reduktase [7]. Es wirkt besonders androgen und ist speziell an der Entwicklung der Prostata, des Bartwuchses, der Talgdrüsen und der männlichen Libido beteiligt. Während DHT in den Haarfollikeln im Gesicht den Bartwuchs induzieren kann, kann es ebenso an die Haarfollikeln auf dem Kopf binden und sie schrumpfen lassen, wodurch das Haarwachstum mit der Zeit nachlässt [8, 9]. Medikamente wie Finasterid, die das Enzym 5-Alpha-Reduktase hemmen, können den Haarverlust sehr effektiv bremsen [10].

androgenetische alopezie
Als Metabolit von Testosteron kann Dihydrotestosteron (DHT) dazu führen, dass die Follikel des Haupthaares schrumpfen.

Haarverlust bei Frauen wird von der Wissenschaft dagegen bisher weniger gut verstanden, wobei besonders genetische Faktoren eine Rolle zu spielen scheinen, auch wenn diese bisher noch nicht so klar sind, wie es bei Männern der Fall ist [11]. Es wird angenommen, dass DHT beim weiblichen Haarverlust eine geringere Rolle spielt [12]. Zusätzliche Faktoren wie der Östogenspiegel werden als zusätzlicher Einfluss angenommen, doch hier gibt es ebenso etwas widersprüchliche Daten [13].

Kritik an der Studie zum Zusammenhang zwischen Creatin und Haarausfall?

Die eingangs erwähnte Untersuchung ist bisher die einzige, die einen Zusammenhang zwischen der Einnahme von Creatin und dem DHT-Spiegel feststellen konnte [1]. Sie wurde an 20 jungen Rugby-Spielern durchgeführt, die in zwei Gruppen aufgeteilt wurden. Die eine von ihnen nahm über eine Woche hinweg eine Ladedosierung von 25 Gramm Creatin pro Tag, gefolgt von einer Erhaltungsdosis von fünf Gramm pro Tag über weitere zwei Wochen, jeweils zusammen mit 25 Gramm Dextrose ein. Die andere Gruppe bekam ausschließlich Dextrose als Placebo. Nach einer sechswöchigen Auswasch-Phase bekam die Gruppe, die zuvor das Creatin bekommen hatte, das Placebo und umgekehrt.

Am Ende bestand kein signifikanter Unterschied im Testosteronspiegel zwischen den beiden Phasen. Allerdings beobachteten die Forscher nach sieben und 21 Tagen der Creatineinnahme im Durchschnitt einen signifikanten Anstieg des DHT-Spiegels. Eine veröffentlichte wissenschaftliche Kritik an dieser Studie bemängelte hauptsächlich die verwendeten Methoden, nicht aber die statistische Auswertung [14]. Einer der wesentlichen Kritikpunkte ist, dass das in der Studie verwendete Creatin nicht näher beschrieben wurde. Weder ein Markenname noch ein Hersteller wurde genannt.

In der Zeit, als die besagte südafrikanische Studie veröffentlicht wurde, häuften sich in einigen Ländern der Welt Fälle, in denen Nahrungsergänzungsmittel, die für den Muskelaufbau oder die körperliche Leistung angepriesen werden, mit Stimulanzien und Steroiden verunreinigt waren [14]. Der Grund dafür kann einerseits sein, dass das Creatin beim Rohstofflieferanten oder beim Abfüller über die gleichen Anlagen gelaufen ist, die für die Produktion oraler Steroide verwendet werden, oder dass Steroide absichtlich beigemischt wurden, um den positiven Effekt von Creatin allein zu verstärken. Ein bekanntes DHT-Derivat wäre beispielsweise Proviron.

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Die Tatsache, dass in der besagten Studie weder Marke noch Hersteller des Creatins genannt wurden, lässt weiterhin Raum für Spekulationen über einen Interessenkonflikt. In der Regel wird in wissenschaftlichen Papern am Ende stets angegeben, welches Interesse die Autoren und beteiligten Forscher mit der Studie verfolgen und wie die Untersuchung finanziert wurde. Besonders in Interventionsstudien ist diese Angabe geläufig. Nicht so in dieser.

Außerdem beschrieben die Autoren der Studie nicht, zu welcher Tageszeit sie die Blutabnahmen durchgeführt haben [14]. Der menschliche Hormonhaushalt unterliegt gewissen täglichen Schwankungen und solange die Blutentnahme nicht bei jedem Teilnehmer zur selben Tageszeit stattgefunden hat, könnte dies eine weitere Fehlerquelle darstellen, die die Ergebnisse beeinflusst haben könnte [14].

Der Einfluss von Creatin auf den Testosteronhaushalt

Bis heute ist dies die einzige Studie, die den Zusammenhang zwischen Creatin und DHT gemessen hat. Allerdings gab es zahlreiche weitere Arbeiten, die sich mit dem Einfluss von Creatin Monohydrat auf den Testosteronhaushalt beschäftigt haben. Nur zwei von ihnen konnten eine signifikante Steigerung des Testosteronspiegels über sechs und sieben Tage beobachten, wenn eine Dosierung von 20 Gramm pro Tag verwendet wurde [15, 16]. Zehn weitere Untersuchungen zeigten keinerlei Effekt auf den Testosteronspiegel [1, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25]. Die Dauer dieser Studien reichte von sechs Tagen bis zehn Wochen und verwendeten Creatin Monohydrat in einer Menge zwischen drei und 25 Gramm pro Tag. Fünf dieser Untersuchungen analysierten dabei auch das freie Testosteron, welches in DHT umgewandelt werden kann, und beobachteten ebenfalls keinen signifikanten Anstieg [17, 18, 20, 22, 24].

Jede der genannte Studien wurden an gesunden, jungen Männern durchgeführt, wobei alle Studien außer einer Athleten dafür heranzog. Zwar untersuchte nur die eine Studie den Zusammenhang zwischen Creatin und dem Metaboliten DHT, wobei sie einen signifikanten Anstieg beobachtete, doch ist hier ganz klar zu betonen, dass der DHT-Spiegel im Referenzbereich blieb. Selbst wenn Creatin allein dazu führen kann, dass DHT unabhängig des freien und gesamten Testosteronspiegels ansteigt, dann könnte diese Steigerung nicht zu einem stärkeren Haarausfall führen, als es ohnehin der Fall wäre, wenn ein Mann dafür anfällig ist. Als wichtigster Punkt ist aber zu erwähnen, dass es bisher keine einzige Studie gibt, die direkt den Einfluss von Creatin auf Haarausfall untersucht hat.

Fazit und Zusammenfassung

Der typische männliche Haarausfall wird durch das Hormon DHT verursacht und nur eine Studie beschäftigte sich bisher mit dem Zusammenhang zwischen der Einnahme von Creatin und dem DHT-Spiegel. Zahlreiche weitere Studien zeigten hingegen, dass Creatin keinen Einfluss auf den Testosteronspiegel nimmt und da DHT ein Metabolit von Testosteron ist, bestehen Zweifel daran, dass es DHT beeinflusst. Weiterhin blieb der DHT-Spiegel in der besagten Studie im Normalbereich und ein hoher DHT-Spiegel bedeutet nicht zwangsweise, dass davon auch die Haare ausfallen. Schließlich bestimmt unsere Genetik darüber, wie anfällig unsere Haarfollikel für dieses Hormon sind.

Die Internationale Gesellschaft für Sporternährung gibt in ihrem Positionspapier auf Grundlage zahlreicher Studien an, dass die Häufigkeit der Creatin-Einnahme unter Athleten und Soldaten zwischen 15 und 40 Prozent liegt, wobei die bei männlichen Kraftsportlern am höchsten sei [2]. Zwar gibt es bis zum heutigen Tage keine Studie, die den Zusammenhang der Einnahme von Creatin mit Haarausfall direkt untersucht hat, doch würden wir aus unserer eigenen Beobachtung sagen, dass naturale Kraftsportler nicht öfter unter einer Halbglatze leiden als andere Männer.

https://www.instagram.com/p/CBKjgvfDh61/


Primärquelle: Michael Hull: „Does creatine cause hair loss?“ examine.com

Literaturquellen:

  1. Van der Merwe, Johann, Naomi E. Brooks, and Kathryn H. Myburgh. „Three weeks of creatine monohydrate supplementation affects dihydrotestosterone to testosterone ratio in college-aged rugby players.“ Clinical Journal of Sport Medicine 19.5 (2009): 399-404.
  2. Kreider, Richard B., et al. „International Society of Sports Nutrition position stand: safety and efficacy of creatine supplementation in exercise, sport, and medicine.“ Journal of the International Society of Sports Nutrition 14.1 (2017): 18.
  3. Kaufman, Keith D. „Androgens and alopecia.“ Molecular and cellular endocrinology 198.1-2 (2002): 89-95.
  4. Bang, Hyo-Jung, et al. „Comparative studies on level of androgens in hair and plasma with premature male-pattern baldness.“ Journal of dermatological science 34.1 (2004): 11-16.
  5. Nyholt, Dale R., et al. „Genetic basis of male pattern baldness.“ Journal of Investigative Dermatology 121.6 (2003): 1561-1564.
  6. Rathnayake, Deepani, and Rodney Sinclair. „Male androgenetic alopecia.“ Expert opinion on pharmacotherapy 11.8 (2010): 1295-1304.
  7. Bartsch, G., R. Rittmaster, and H. Klocker. „Dihydrotestosterone and the concept of 5α-reductase inhibition in human benign prostatic hyperplasia.“ World journal of urology 19.6 (2002): 413-425.
  8. Hamada, K., and Valerie A. Randall. „Inhibitory autocrine factors produced by the mesenchyme‐derived hair follicle dermal papilla may be a key to male pattern baldness.“ British Journal of Dermatology 154.4 (2006): 609-618.
  9. Trüeb, Ralph M. „Molecular mechanisms of androgenetic alopecia.“ Experimental gerontology 37.8-9 (2002): 981-990.
  10. Adil, Areej, and Marshall Godwin. „The effectiveness of treatments for androgenetic alopecia: a systematic review and meta-analysis.“ Journal of the American Academy of Dermatology 77.1 (2017): 136-141.
  11. Redler, Silke, Andrew G. Messenger, and Regina C. Betz. „Genetics and other factors in the aetiology of female pattern hair loss.“ Experimental dermatology 26.6 (2017): 510-517.
  12. Price, Vera H. „Androgenetic alopecia in women.“ Journal of Investigative Dermatology Symposium Proceedings. Vol. 8. No. 1. Elsevier, 2003.
  13. Yip, Leona, Nick Rufaut, and Rod Sinclair. „Role of genetics and sex steroid hormones in male androgenetic alopecia and female pattern hair loss: an update of what we now know.“ Australasian Journal of Dermatology 52.2 (2011): 81-88.
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