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Bundesinstitut für Risikobewertung: Kehrtwende beim Thema Vitamin D gegen COVID-19?!

Bereits in der Vergangenheit haben wir darüber berichtet, dass die Forschung Hinweise darauf gefunden hat, dass ein Mangel an Vitamin D den Verlauf einer Infektion mit dem Coronavirus verschlimmern könnte. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist wie die meisten deutschen Behörden jedoch bekannt dafür, sich sehr zögerlich und eher negativ gegenüber Nahrungsergänzungsmitteln auszusprechen. Einer Mitteilung vom 14. Mai 2021 zufolge habe man nun jedoch gewisse Zugeständnisse gemacht, weshalb das BfR inzwischen vorsichtig behauptet, Vitamin D könne das Risiko für eine COVID-19-Infektion senken [1].

„Gesunde Menschen in Deutschland nehmen in der Regel ausreichend Vitamine und Mineralstoffe über eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung zu sich. Eine der wenigen Ausnahmen ist unter bestimmten Bedingungen Vitamin D – wichtig für Knochen, Muskelkraft und das Immunsystem.
Es gibt Hinweise darauf, dass ein unzureichender Vitamin D-Serumspiegel mit einem erhöhten Risiko für akute Atemwegsinfekte einhergeht. Dazu gehört auch die COVID-19-Erkrankung, für die die Datenlage aktuell noch unsicher ist.“

Mit diesen Worten veröffentlichte das BfR am Freitag, den 14. Mai 2021 ein Mitteilungspapier, in dem man zum Zusammenhang zwischen dem Vitamin D-Spiegel und dem Verlauf einer COVID-19-Infektion sowie anderen Infektionskrankheiten Stellung nimmt. Im hauseigenen Fragenkatalog zum Coronavirus, welcher zuletzt am 9. April 2021 aktualisiert wurde, bestritt das Institut monatelang zuvor einen Zusammenhang [2]. Jetzt gibt selbst die sonst so kritische Behörde zu: „Einige Beobachtungsstudien und Interventionsstudien weisen darauf hin, dass sich die Einnahme von Vitamin D-Präparaten positiv auf den Verlauf einer COVID-19-Erkrankung auswirken kann“ [1].

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Der Zusammenhang zwischen Vitamin D-Status und COVID-19-Infektionen

Die Studien, welche auf einen Zusammenhang zwischen einem geringen Vitamin D-Status und dem erhöhten Risiko eines schweren COVID-19-Verlaufs hindeuten, haben wir bereits vor einiger Zeit in einem separaten Artikel vorgestellt [3, 4, 5, 6, 7]. Zusammengefasst beobachteten gleich mehrere Untersuchungen, dass ein geringer Vitamin D-Status mit einem schweren COVID-19-Verlauf assoziiert wird. Mit anderen Worten: Personen, die einen Mangel oder eine Unterversorgung mit diesem wichtigen Nährstoff aufweisen, erleiden statistisch gesehen häufiger einen schweren Verlauf, wenn sie sich mit SARS-CoV-2, umgangssprachlich auch „Coronavirus“ genannt, infizieren.

Vitamin D Mangel COVID-19
Untersuchungen beobachteten, dass Personen mit einem schweren Verlauf von COVID-19 häufiger einen niedrigen bis sehr niedrigen Vitamin D-Spiegel aufwiesen [3].
Diese Effekte sind keinesfalls überraschend, denn die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat schon vor Jahren folgende gesundheitsbezogene Aussage getätigt: Vitamin D trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems (körperliche Abwehr) bei“. Des Weiteren wurden auch weitere Health-Claims für den Nährstoff freigegeben [5]. Dennoch scheint die deutsche Behörde weiterhin an ihren Glaubensansätzen festzuhalten und beschreibt ausführlich, dass man von hohen Dosierungen der Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D zur Prävention von COVID-19 abrate, da ansonsten negative gesundheitliche Konsequenzen wie Nierenversagen drohen würden [1]. Außerdem wird betont, dass die zusätzliche Aufnahme von Vitamin D über einen Mangel hinaus keinen zusätzlichen Nutzen habe.

Neue Studie: Ein Vitamin D-Mangel könnte COVID-19-Verlauf verschlimmern?

Seid Anfang des Jahres bestimmt ein Thema das Mediengeschehen, die Wirtschaft und das öffentliche Leben wie kaum etwas zuvor. Während wir zu Beginn der Corona-Pandemie mit einem völlig neuartigen Virus konfrontiert waren, über dessen Herkunft, Verbreitungswege und Behandlung nur wenig bekannt war, hat sich die Wissenschaft in den letzten Monaten mit keinem Thema so intensiv […]

Keine klare Empfehlung des BfR

Trotz dieses Lippenbekenntnisses gibt das BfR keine klare Empfehlung zur Supplementation von Vitamin D, um den Verlauf einer COVID-19-Infektion potenziell zu mildern. Die Behörde akzentuiert, dass die Datenlage nicht ausreiche, um daraus eine Ursache-Wirkungs-Beziehung abzuleiten und bezieht sich dabei auf eine Einschätzung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) vom 04. Februar 2021 [9]. Einzig für Heimbewohner, welche sich wenig im Freien aufhalten, oder Menschen, die aus kulturellen oder religiösen Gründen, nur mit gänzlich bedecktem Körper nach draußen gehen, empfehle man die Einnahme von 800 i.U. Vitamin D pro Tag, um einen Mangel zu vermeiden [1]. Wichtig sei es, einen Spiegel von mindestens 50 Nanomol pro Liter (nmol/l), umgerechnet 20 Nanogramm pro Milliliter (ng/ml), aufrecht zu erhalten.

Die Vitamin D-Versorgung in Deutschland

Laut einem Paper des Robert-Koch-Instituts (RKI) aus dem Jahr 2016 weisen rund 61,6 Prozent der deutschen Bevölkerung einen Wert von weniger als 50 Nanomol pro Liter auf, womit sie auch einer Mitteilung des BfR zufolge als nicht ausreichend versorgt gelten [10]. Rund 30,2 Prozent besitzen sogar einen Wert von weniger als 30 Nanomol pro Liter, was eine mangelhafte Versorgung darstellt. Gerade im Winter steigt der Anteil der mangelhaft versorgten Bevölkerung auf 82 Prozent, da die körperliche Eigensynthese von Vitamin D ausschließlich mithilfe der UVB-Strahlung im Sonnenlicht stattfinden kann, dessen Intensität jedoch in unseren Breiten nur von März bis Oktober ausreicht, um zu einer signifikanten Eigenproduktion beizutragen [11].

Vitamin D Mangel COVID-19
In den Wintermonaten ist der Anteil der mangelhaft oder suboptimal mit Vitamin D versorgten Menschen in Deutschland noch höher als im Frühling, Sommer und Herbst [10].
61,6 Prozent der Bevölkerung (im Winter sogar bis zu 82 Prozent) zeigen eine suboptimale Versorgung mit Vitamin D auf. Dies dürfe einem weitaus höheren Anteil entsprechen, als es Heimbewohner und Menschen in Deutschland gibt, die sich ausschließlich mit gänzlich bedecktem Körper nach draußen begeben.

Irland empfiehlt bereits Vitamin D gegen COVID-19

Andere Länder, andere Sitten. Renommierte Forscher aus Irland haben schon Anfang April ihre Regierung dazu aufgerufen, der Bevölkerung eine tägliche Einnahme von 800 bis 1000 i.U. Vitamin D zu empfehlen, um in der Bekämpfung der COVID-19-Pandemie das Risiko für schwere Verläufe zu minimieren [12]. Auch Steuererleichterungen sollen dafür geltend gemacht werden können. Die irischen Forscher gehen sogar so weit, dass sie einen kausalen Zusammenhang zwischen einem Vitamin D-Mangel und der Schwere eines COVID-19-Verlaufs erkennen [12].

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Literaturquellen:

  1. Bundesinstitut für Risikobewertung: „Vitamin D, das Immunsystem und COVID-19“, Mitteilung Nr. 015/2021 des BfR vom 14. Mai 2021 , https://www.bfr.bund.de/cm/343/vitamin-d-das-immunsystem-und-covid-19.pdf, zuletzt gesehen am 17.Mai 2021
  2. Bundesinstitut für Risikobewertung: „Kann das neuartige Coronavirus über Lebensmittel und Gegenstände übertragen werden?“, Aktualisierte Fragen und Antworten des BfR vom 9. April 2021, https://www.bfr.bund.de/cm/343/kann-das-neuartige-coronavirus-ueber-lebensmittel-und-gegenstaende-uebertragen-werden.pdf, zuletzt gesehen am 17.Mai 2021
  3. Hernández, José L., et al. „Vitamin D Status in Hospitalized Patients With SARS-CoV-2 Infection.“ The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism (2020).
  4. Meltzer, David O., et al. „Association of vitamin D status and other clinical characteristics with COVID-19 test results.“ JAMA network open 3.9 (2020): e2019722-e2019722.
  5. Biesalski, Hans K. „Vitamin D deficiency and co-morbidities in COVID-19 patients–A fatal relationship?.“ NFS Journal (2020).
  6. Kaufman, Harvey W., et al. „SARS-CoV-2 positivity rates associated with circulating 25-hydroxyvitamin D levels.“ PloS one 15.9 (2020): e0239252.
  7. Maghbooli, Zhila, et al. „Vitamin D sufficiency, a serum 25-hydroxyvitamin D at least 30 ng/mL reduced risk for adverse clinical outcomes in patients with COVID-19 infection.“ PloS one 15.9 (2020): e0239799.
  8. EFSA Panel on Dietetic Products, Nutrition and Allergies (NDA). „Scientific Opinion on the substantiation of a health claim related to vitamin D and contribution to the normal function of the immune system pursuant to Article 14 of Regulation (EC) No 1924/2006.“ EFSA Journal 13.5 (2015): 4096.
  9. Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE): „Vitamin D und COVID-19“, Presseinformation: Presse, DGE aktuell 02/2021 vom 04.02.2021, https://www.dge.de/presse/pm/vitamin-d-und-covid-19/, zuletzt gesehen am 17.05.2021
  10. Martina Rabenberg, Gert B.M. Mensink: „Vitamin-D-Status in Deutschland“, Journal of Health Monitoring · 2016 1(2), DOI 10.17886/RKI-GBE-2016-036, Robert Koch-Institut, Berlin
  11. Webb, Ann R., L. Kline, and Michael F. Holick. „Influence of season and latitude on the cutaneous synthesis of vitamin D3: exposure to winter sunlight in Boston and Edmonton will not promote vitamin D3 synthesis in human skin.“ The journal of clinical endocrinology & metabolism 67.2 (1988): 373-378.
  12. Joint Committee on Health: „Report on addressing Vitamin D deficiency as a public health measure in Ireland“, April 2021, https://data.oireachtas.ie/ie/oireachtas/committee/dail/33/joint_committee_on_health/reports/2021/2021-04-07_report-on-addressing-vitamin-d-deficiency-as-a-public-health-measure-in-ireland_en.pdf
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3 Kommentare

  1. Quote „Laut einem Paper des Robert-Koch-Instituts (RKI) aus dem Jahr 2016 weisen rund 61,6 Prozent der deutschen Bevölkerung einen Wert von weniger als 50 Nanomol pro Liter auf, womit sie auch einer Mitteilung des BfR zufolge als nicht ausreichend versorgt gelten“

    Vielleicht könnte man ja mal bei der BfR-Behörde z.B. per E-Mail anfragen, warum oder wer dafür verantwortlich ist, dass diese äußerst wichtige Information zwecks Selbst-Risikoabschätzung innerhalb der Bevölkerung (ist mein Vitamin-D-Status ausreichend?) in deren Mitteilungspapier fehlt. Vielleicht würde es auch besonders viel Sinn machen, wenn ganz viele Menschen direkt bei der BfR-Behörde einfach mal nachfragen.

  2. Kein Effekt auf Covid-19-Infektionen durch Vitamin-D-Einnahme. Zu diesem Schluss kommt diese Studie:
    https://journals.plos.org/plosmedicine/article?id=10.1371/journal.pmed.1003605

    Es ist halt immer schwer, alle anderen Faktoren auszublenden. So kommen Kranke oder sehr Betagte nicht viel nach draussen. Der Vitamin-D-Spiegel ist also eher niedrig. Aber erkranken sie deshalb eher an Corona oder weil sie krank oder sehr betagt sind?
    Um nur ein Beispiel zu nennen.

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