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Warum Ärzte Bodybuilding hassen

Wer bereits einige Jahre trainiert und ein gewisses Maß an Muskulatur aufbauen konnte, der wird das Mustern des eigenen Körpers beim regelmäßigen Arztbesuch kennen. Grundsätzlich ist es nämlich so, dass ein Großteil der Experten es nicht gerade als gesundheitlich zuträglich betrachtet, wenn man im Fitness Studio Gewichte bewegt. Doch woran liegt es eigentlich, dass viele Ärzte nicht gut auf Kraftsport und Bodybuilding zu sprechen sind?

Dominik Dotzauer, Betreiber der Seite DrDotzauer.de, ist heute unser Gastautor und im nachfolgenden Beitrag wird er erläutern, weshalb Ärzte hinsichtlich Bodybuilding mit diversen Vorurteilen behaftet sind!

Dominik Dotzauer

Wer hat nicht schon einmal eine der folgenden Aussagen von einem Arzt gehört:

  • „Hören sie mit den schweren Gewichten auf.“
  • „Kniebeugen sind schlecht für die Knie!“
  • „Das Eiweiß macht Ihnen die Nieren kaputt!“
  • „Gehen Sie lieber mehr Laufen.“
  • „Nie mehr schwer beugen, sonst reißen Ihnen nur die Sehnen.“
  • “Skoliose und Kraftsport geht auf lange Sicht ohnehin nicht gut.“

Ärzte (und andere Therapeuten) haben oft einfach keine Ahnung vom Sport, insbesondere vom Kraftsport. Selbst wenn Kraftsport das einzige ist, was dir wirklich bei deinen Rücken- oder Knieproblemen hilft: Ärzte raten oft fälschlicherweise davon ab.

Mein eigener Vater (Allgemeinmediziner) meinte zu mir und meinem Bruder wir sollen mit dem ganzen Training aufpassen, denn Muskeln würden später zu Fett werden. Es sei ihm selbst so gegangen. Die Begründung für diese Aussagen? Jahrelange Erfahrung und Arzt sein.

Dass man vielleicht nicht mit dem Sport irgendwann komplett aufhören, den ganzen Tag herumsitzen und zu viele Kalorien essen sollte – das spielt keine Rolle. Es gibt natürlich auch sehr kompetente Ärzte. Es gibt Orthopäden, die dir Kraftsport sehr ans Herz legen und auch Kreuzheben und Kniebeugen ausdrücklich empfehlen. Viele haben jedoch unsinnigerweise extrem negative Vorurteile.

Zusätzlich dazu haben viele Mediziner auch ganz verrückte Ansichten in Bezug auf Muskelaufbau und Diät.

Woran liegt es aber, dass Ärzte so denken?

1.) Was man im Medizinstudium lernt, ist oft veraltet und teilweise falsch: Fett und Eier sind schlecht, Audauersport ist am besten und lieber pflanzlich und ausgewogen ernähren. Was auch immer “ausgewogen” jetzt wirklich heißen soll: Das kann dir kaum einer auf Nachfrage klar definieren.

Fortbildungen nach der Approbation als Arzt sind oftmals kaum besser. Man lernt viel über Medikamente und Operationstechniken, aber sehr wenig über gesund leben, essen und trainieren. Obwohl unser Gesundheitssystem am meisten mit Erkrankungen kämpft, die genau daraus entstehen.

Die Suche nach einem Arzt, der Verständnis für Bodybuilding und Kraftsport hat, kann oft mühselig sein.

2.) Negative Vorurteile, insbesondere gegenüber eiweißhaltigen Lebensmitteln (gerade auch gegenüber “künstlichen” Eiweiß Shakes): Natürlich sollte ein Diabetiker mit kaputten Nieren auf seine Eiweißzufuhr achten. Der muss allerdings auch Tabletten nehmen oder sich Insulin spritzen, um nicht zu sterben.

Das gilt nicht automatisch für gesunde Menschen. Eine Eiweißzufuhr bis mehrere Gramm pro Kilo Körpergewicht (gerad bei viel Gemüse in der Ernährung) ist gesund und verhindert Krankheiten.

3.) Persönliche Vorurteile gegenüber den “stumpfen Pumpern”: Akademiker lieben joggen. Kein Wunder, denn große Teile der Arbeit erfordert Ausdauer über einen langen Zeitraum. Muskeln und Kraft assoziieren viele eher mit körperlicher Arbeit, von der sie sich (oft unbewusst) distanzieren wollen.

4.) Es gibt eine Negativselektion: Die Patienten, die man sieht, haben eben meistens Scheiße gebaut. Allerdings sieht der Arzt oder Therapeut ja nicht, wie sie die Übung ausführen. Die Patienten sagen selbst, dass sie Kreuzheben oder Kniebeugen gemacht haben. Dass sie die Bewegungen über drei Jahre mit zu viel Gewicht und falsch gemacht haben, sieht der Arzt ja nicht. Da er kein Krafttraining macht, sieht er den Unterschied auch nicht, wenn der Patient die Übung vormachen würde.

Da schlägt der “Dunning-Kruger-Effekt” erbarmungslos zu – so wie eben 90 Prozent aller Autofahrer denken, dass sie besser als der Durchschnitt fahren, denken auch genauso viele Ärzte, dass sie von Ernährung und Sport mehr Ahnung hätten als der Durchschnitt.

Krafttraining ist komplizierter als viele denken. Es dauert seine Zeit, bis man die Grundübungen richtig macht, selbst mit einem kompetenten Trainer oder mit angelesenem Wissen.

5.) Ärzte sollen alles wissen: Patienten leiden und wollen eine Lösung für ihre Probleme. Sie wollen Sicherheit.

Der Körper und damit unsere Gesundheit wird aber leider von vielen, uns oft nicht bekannten Faktoren beeinflusst. Als Arzt bekommt man immer nur einen Ausschnitt vom Patienten zu sehen und muss damit arbeiten. Außerdem repariert der Körper vieles selbst, wenn man ihm die Zeit dafür lässt.

So lernt man als Arzt zu praktizieren, als wisse man alles und als gäbe es keine Unsicherheit. Das “belohnt” der Patient, indem er ruhiger wird und die Arbeit des Arztes mehr schätzt.

Ärzte sollten von Bodybuildern lernen

“Wissen ändert sich, Wahrheit nicht”, meinte ein Kraftsportler aus Köln. Und recht hat er. Die Forschung ist oft weiter als die medizinische Praxis. Wir wissen eigentlich schon lange, wie gesund richtig ausgeführtes Krafttraining ist. Das Gleiche gilt auch beim Thema “gesunder Ernährung”. Wir wissen, dass mehr Eiweiß als es die DGE empfiehlt viele positive Auswirkungen auf die Gesundheit hat.

Es dauert aber, bis das in der Praxis ankommt.

Schweres Krafttraining ist ungesund?

Unsinn!

Krafttraining mit falscher Technik ist ungesund. Wie viele komplizierte Sachen schief gehen können, von denen man kaum etwas versteht. Stromleitungen in der eigenen Wohnung zu verlegen ist etwas, das man lieber einem Profi überlässt. Deswegen müssen wir aber nicht alle auf Strom verzichten.

Man braucht einen guten Trainer (den muss man leider erstmal finden) oder muss sich selbst ausführlich mit der Materie auseinandersetzen. Das ist leider nicht einfach und erst recht nicht schnell gemacht.

Krafttraining ist unglaublich gesund

Krafttraining macht beweglicher und stärkt den gesamten passiven Bewegungsapparat (Sehnen, Bänder und Knochen). Genau daran fehlt es den meisten Leuten, die vor allem am Schreibtisch arbeiten. Die meisten Menschen schaffen keine Kniebeuge ohne umzufallen oder im Rücken schwer einzurunden. Kniebeugen („Squats“) werden so richtig ausgeführt: Kniebeugen Anleitung.

Ganz zu schweigen von den positiven Auswirkungen auf Knochendichte (beugt Osteoporose vor), Stoffwechsel und Muskeln (beugt beides Diabetes vor). Selbst auf das Herz-Kreislauf-System hat Krafttraining viele positive Effekte, für die unter anderem die von den Muskeln ausgeschütteten und hormonartigen Botenstoffe (Myokine) eine Rolle spielen.

Richtig ausgeführt ist Krafttraining alles andere als ungesund.

Der hohe BMI ist egal, wenn es Muskeln sind

BMI ist ein Marker aus der Forschung, der eigentlich die „Dickheit“ von Populationen misst. Dafür ist dieser Wert auch ziemlich gut. Wenige Menschen haben sich viel Muskelmasse antrainiert, damit ist der Großteil der Körpermasse Fettgewebe. Heutzutage unterschätzt der Wert sogar im Schnitt den Körperfettanteil, da so viele Leute ein Leben ohne körperliche Anstrengungen (Arbeit und Sport) führen.

Beim einzelnen Patienten sollte man allerdings eher den Körperfettanteil beziehungsweise das Verhältnis von Bauchumfang zu Körpergröße messen. Nur so ermittelt man das viszerale Fett (“ungesundes Fett” um die Organe) genau.

Da aber Ärzte desöfteren von den Details der Forschung so viel Ahnung haben wie der Pangasius vom Fliegen (aber trotzdem meinen sich auszukennen), wird das eben durcheinander geworfen.

Abnahme-Mythos: Schnell Abnehmen ist schlecht

Auch ein gerne von Ärzten erzählter Mythos: Schnelle Diäten oder eine Crashdiät wären ungesund und schädlich. Man sollte langsam abnehmen mit einer ausgewogenen Ernährung – nur das wäre nachhaltig.

Aber das ist falsch.

Schneller fett zu verlieren durch ein größeres Defizit ist nicht nur schneller – es ist auch sogar oft nachhaltiger. Denn schnelle Resultate motivieren und „aktivieren“. Wer einmal in kurzer Zeit große Erfolge mit etwas bekommen hat, der will auch viel eher dranbleiben. Das ist insbesondere wichtig, wenn es sehr viel Körperfett zu verlieren gilt (wie bei vielen Patienten).

Es sind natürlich keine zehn Kilo pro Woche möglich.

Was aber tatsächlich geht: bis zu zwei oder sogar zweieinhalb Kilo pro Woche, sofern Körperfettanteil und Körpergewicht noch hoch sind.

Es gibt aber einiges zu beachten. So wie Fahrradfahren schwieriger ist als Gehen und man beim Fahren (vor allem, sofern man es falsch macht) eher einen Unfall baut.

Dafür kommt man aber auch viel schneller ans Ziel.

Mehr dazu gibt es in diesem Artikel über besonders schnellen Fettverlust. In diesem Artikel wird erklärt, warum und wie schnell abnehmen gesund sein kann, für wen es geeignet ist und wie man es umsetzen kann (inklusive der dazu durchgeführten Studien).

Den richtigen Arzt finden

Was kannst du machen, um einen Arzt zu finden, der dich nicht fälschlicherweise verurteilt?

Such‘ dir einen Arzt, der Ahnung von Kraftsport und Bodybuilding hat. Egal ob es um dein Blutbild (Sportler haben oft andere Werte als “normale” Patienten) oder um dein Training geht, ein Arzt mit Ahnung wird die Ursache deiner Probleme viel besser finden können.

Aber wo findest du den? Facharzt und sonstige Qualifikationen (auch als Sportmediziner) sind leider kein Qualitätsgarant.

Hol‘ dir also Empfehlungen von den richtigen Leuten:

  • Freunde, die Kraftsport betreiben
  • in “Hardcore Gyms”
  • in Gewichthebervereinen
  • in Gruppen, die sich um Kraftsport drehen (Facebook oder Internet Foren)

Viel Erfolg!

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