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Kniebeugen vs. Beinpresse – Die Abrechnung

Die eine Sache, die man an Discounter Gyms fast schon lieben muss, ist ihre Kontinuität. Damit gemeint ist, man kann mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass die meisten Trainierenden dem „International Chest Day“ folgen und sich montags mit Bankdrücken aufhalten. Mit dieser Information lassen sich andere wichtige Workouts, wie beispielsweise das Beintraining, besser planen und strukturieren. Selbst wenn man ein wenig warten muss: die Schlange vor den Racks ist verglichen mit dem Andrang auf die Beinpresse relativ klein – trotz der Spezialisten, die für ihre Curls ein Power Rack benötigen! 

Eigentlich komisch, denn jeder sollte doch wissen, dass Kniebeugen der Beinpresse überlegen sind, oder? Sie sind schwerer auszuführen, benötigen mehr Koordination und werden zudem vom Otto Normal Menschen als wesentlich krasser eingestuft.

Es gibt aber ein großes Problem an dieser Haltung, denn viele Bodybuilder mit massivem Unterkörper setzen auf die Beinpresse. Während Kniebeugen der wissenschaftlichen Beweislage zufolge besser darin sind, allgemeine Kraftsteigerungen zu begünstigen, soll die Beinpresse zu größeren Muskelzuwächsen im Bereich des Quadrizeps‘ führen.

Der kanadische Coach Charles Poliquin zum Beispiel, der als eingefleischter Befürworter von Squats gilt, hat sogar angemerkt, dass die Beinpresse bei gleicher Wiederholungszahl laut diverser Studien eine höhere Wachstumshormonausschüttung zur Folge hat als Kniebeugen.

Mehr Hypertrophie und Wachstumshormone während man verhältnismäßig bequem in einer Beinpresse sitzt? Hört sich gar nicht schlecht an!

Argumente für die Kniebeuge

Kniebeugen gelten als das Nonplusultra unter den Unterkörper Übungen.

Bevor du nun aber die Beinpresse den guten, alten Squats vorziehst, solltest du dir die folgenden vier Punkte vor Augen führen:

  • Eine Studie von Escamilla und Kollegen zeigte, dass Kniebeugen sowohl mit engem als auch mit breitem Stand mehr Quadrizeps, Beinbizeps und Wade beansprucht als die Beinpresse bei gleicher Standbreite – egal ob die Füße oben oder unten auf der Plattform platziert wurden.
  • Ein Experiment von James und Kollegen legt ebenfalls nahe, dass Squats mehr Aktivität in Quadrizeps, Beinbizeps, Gesäß und Rückenstrecker auslösen als die Beinpresse.
  • Der Effekt endogener Wachstumshormonkonzentrationen ist laut Studien von Doessing und Kollegen, Yarasheski und Kollegen und Rennie mehr oder weniger überbewertet. IFBB Pros verwenden um einiges größerer Mengen an HGH als man mit Training produzieren könnte, weshalb man sich hierüber keine großartigen Gedanken machen muss.
  • Zu guter Letzt werden Tom Platz, Ronnie Coleman, Branch Warren und Jay Cutler, die unweigerlich für die monströsesten Beine der Geschichte stehen, allesamt bestätigen, dass Kniebeugen der Beinpresse vorzuziehen sind. Auch wenn dieses Wissen nur anekdotisch ist, hat prinzipiell der breiteste Typ doch immer recht, oder?

Wenn es um Kraft und Muskelaufbau geht, speziell im Quadrizeps, scheinen Kniebeugen der Beinpresse überlegen zu sein. Für viele Studiogänger ist das die allgemein gängige Meinung. Die tausenden Fitness Studios weltweit sollten demnach keine Zeit verlieren und die unnützen Maschinen verkaufen, um Platz für mehr Racks zu machen. Doch nicht so schnell, denn wie so oft gibt es auch diesbezüglich noch alternative Meinungen!

Argumente für die Beinpresse

Nur weil Squats überlegen scheinen, sollte man die Beinpresse nicht gänzlich außen vor lassen.

Obwohl Squats aus den obigen Gründen von vielen Kraftsportlern bevorzugt werden, gibt es drei primäre Gründe, warum auch die Beinpresse wertgeschätzt werden sollte:

  • Hypertrophie: Gerade im Zusammenspiel mit Kniebeugen kann die Beinpresse den Muskelaufbau zusätzlich stimulieren. Der geringere Bewegungsablauf bei gleichzeitiger Stabilisation des Rückens hilft dabei, einen besseren Pump zu bekommen, was dem Wachstum theoretisch durch die Dehnung der Faszien und die Ausschüttung lokaler Wachstumsfaktoren zugute kommen kann.
  • Kraft: Mit der Beinpresse lässt sich Kraft im Quadrizeps für das Kreuzheben aufbauen, denn die Biomechanik ähnelt dem unteren Teil von Deadlifts sehr, zumindest im Kniegelenk.
  • Trainingsspezifität: Die Kniebeuge ist die Königin unter den funktionellen Übungen für den Unterkörper, weshalb sie nahezu in jedem Trainingsplan eines Sportlers auftaucht, der explosive Kraft in den Beinen benötigt. Bei der Beinpresse wiederum handelt es sich um eine Übung, die speziell für Ruderer von Vorteil sein kann, da die Bewegung diesem Sport biomechanisch nahe kommt.

Zugegeben, die meisten von uns sind keine professionellen Ruderer, doch Football spielen sicherlich auch die wenigsten. Trotzdem haben wir kein Problem damit, die Kniebeuge wegen ihrer Funktionalität für bestimmte Sportarten auch für Hobby Sportler zu empfehlen. Die Beinpresse sollte in diesem Zusammenhang keine Ausnahme darstellen, da sie ebenfalls nützlich sein kann!

Was machen großgewachsene Kraftsportler?

Du hast bestimmt gedacht, dass für größere Kraftsportler, die Kniebeugen schwierig finden, grundsätzlich die Empfehlung gilt, einfach die Beinpresse als Alternative zu wählen. Dieser Ansatz ist aber nicht der richtige.

Es ist bedauerlich, dass zahlreiche große Bodybuilder die Kniebeuge in dem Glauben außen vor lassen, dass sie schlichtweg „nicht dafür gemacht“ seien. Gerade diese Athleten sind es oft, die mehr Masse an den Beinen gebrauchen könnten, um es mit kleineren Gegner aufnehmen zu können. Man gibt eine Menge Wachstumspotenzial auf, wenn man Squats aus dem Programm streicht.

Viele größer gewachsene Bodybuilder sind der Meinung, dass die Beinpresse zumindest ab einer gewissen Körpergröße mehr den Quadrizeps beansprucht als Squats. Es gibt jedoch Studien mit Elektromyografie, die das Gegenteil suggerieren. Obwohl es sein kann, dass man den vorderen Oberschenkel beim Ausführen der Beinpresse besser spürt, zeigen verschiedene Experimente im Hinblick auf die Muskelfaserrekrutierung etwas anderes. Die Kniebeuge scheint hier tatsächlich die Nase vorn zu haben.

Das Fazit für alle großen Kraftsportler: Wenn man ein wenig herumexperimentiert und offen für Neues ist, findet man immer eine Kniebeuge Variation, die für einen selbst funktioniert. Box Squats zum Beispiel sind eine Möglichkeit, der sich auch hoch gewachsene Trainierende effektiv bedienen können. Im Zuge dessen ist allerdings etwas Eigeninitiative gefragt, denn der Großteil der Angestellten im typischen Discounter Gym wird aller Voraussicht nach nicht wissen, wie man bestimmte Abwandlungen von Übungen genau ausführt!

Zusammenfassung

Es gibt also keinen Grund dafür, die Beinpresse oder Maschinen im Allgemeinen abzuwerten. Obwohl die Kniebeuge bezüglich Muskelaufbau und der Leistungssteigerung in bestimmten Sportarten überlegen scheint, bedeutet es nicht automatisch, dass die Beinpresse keine Vorzüge hat.

Mit Maschinen kann man Dinge machen, die sich mit freien Gewichten nicht anstellen lassen. Zum Beispiel die Muskulatur zu isolieren, konstant unter Spannung zu halten und in verschiedenen Bewegungsamplituden sicher zu beanspruchen. Eine Kombination aus Kniebeugen und Beinpresse macht am meisten Sinn, wenn man das Beste aus beiden Welten möchte, denn ein wenig Abwechslung hat noch niemandem geschadet!


Quelle: t-nation.com/training/leg-press-vs-squat-the-final-chapter

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