Die Supplementation mit Curcumin könnte für Sportler unterschiedlichster Couleur durchaus interessant sein. Gestützt wird diese Aussage durch eine Tierstudie, in der tawainische Wissenschaftler Mäusen eine relativ geringe Menge des Pflanzenstoffs verabreichten und daraufhin nicht nur eine deutliche Erhöhung der Ausdauerkapazität beobachten konnten!
Curcumin
In der jüngeren Vergangenheit war Curcumin besonders für Ernährungswissenschaftler des Bereichs molekularer Ernährung interessant. Wirft man einen Blick auf die lange Liste an Vorteilen von Curcumin, ist dies defnitiv nicht überraschend. Unter anderem kann der Pflanzenstoff den Muskelabbau hemmen, den positiven Einfluss von Training auf die Blutgefäße steigern, die Testosteronwerte erhöhen, Östradiol eindämmen und die Knochen stärken.
Das Interesse der taiwanischen Forscher an der National Taiwan Sport University scheint also mehr als begründet, weshalb sie eine Tierstudie durchführten und im Magazin Nutrients veröffentlichten.
Studie
Die Wissenschaftler verabreichten männlichen Mäusen über einen Zeitraum von 28 Tagen eine Flüssigkeit mit unterschiedlichen Dosierungen an Curcumin. Die menschliche Äquivalenzdosis der niedrigsten Menge (CCM-1x) läge bei 11-15mg, die der höchsten (CCM-5X) bei 55-75mg.
Mäusen in einer Kontrollgruppe wurde kein Curcumin gegeben.
Ergebnisse
Nach 28 Tagen der Supplementation hatten die Mäuse in der Curcumin Gruppe mehr Muskelkraft in den Krallen aufgebaut als die Mäuse in der Kontrollgruppe. Man kann hier auch im übertragenen Sinne von einer Steigerung der „Griffkraft“ sprechen, die sich parallel zur Erhöhung der Curcumin Menge verbesserte.
Die Forscher gehen davon aus, dass die gesteigerte Muskelkraft auf den antikatabolen Effekt von Curcumin zurückzuführen ist. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass der Pflanzenstoff die Entwicklung der Nervenpfadwege stimuliert, die das Gehirn nutzt, um Signale zur Muskulatur zu senden.
Als die Wissenschaftler ihre Versuchstiere auf einem Laufband laufen ließen, konnten sie beobachten, dass die Mäuse der Curcumin Gruppe länger durchhielten. Diese Feststellung veranschaulicht die nachfolgende Grafik.
Die Taiwaner fanden außerdem heraus, dass Curcumin die Konzentration von Glykogen in der Muskulatur erhöht.
Zudem ermittelten die Forscher reduzierte Konzentrationen an Ammoniak (NH3), Harnstoff (BUN) und Laktat im Blut der Mäuse in der Curcumin Gruppe.
Die Wissenschaftler vermuten, dass die Curcumin Supplementation das Wachstum von kleinen Blutgefäßen verstärkte, welche die Muskulatur mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgen. Resultierend daraus konnten die metabolen Prozesse verbessert und die Ausdauerkapazität der Mäuse erhöht werden.
Fazit
Sieht man sich die in der Studie verwendeten Dosierungen an und vergleicht diese mit den Mengen an Curcumin in üblichen Supplements auf dem Markt, fällt einem direkt auf, dass auch die höchste der menschlichen Äquivalenzdosen im Experiment noch sehr gering ist. Es stellt sich daher die Frage, wie die Taiwaner das Curcumin verabreichten. Möglich wäre beispielsweise eine Administration über Nanotechnologie, wodurch man die gewünschten Substanzen gezielt am vorgesehen Ort einbringt. Die Eigenschaften der Nanomaterialen können zudem genutzt werden, um gezielt die Blut-Hirn-Schranke zu passieren.
Wie dem auch sei: Man muss wie immer anmerken, dass wir es hier mit einer Tierstudie zu tun haben, deren Ergebnisse man nicht ohne weiteres auf den Menschen übertragen kann. Dennoch scheint Curcumin zu seinen entzündungshemmenden Eigenschaften und den oben bereits genannten Vorteilen unseren Körper noch in anderen Bereichen positiv beeinflussen zu können!
Quelle: ergo-log.com/curcumin-supplementation-glycogen-lactic-acid-stamina-strength.html
Referenzstudie: ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21854562