Sportler, die mit Gelenkproblemen beim Stehen, Gehen oder Training mit Gewichten zu kämpfen haben, können versuchen, den Schmerz mit dem aus Proteinriegeln oder Proteinpulvern bekannten Kollagenhydrolysat zu bekämpfen. Dazu ist laut Wissenschaftlern der Pennsylvania State University jedoch eine große Menge über einen längeren Zeitraum nötig!
Kollagen und Gelenkgesundheit
In den 70er und 80er Jahren wurden in deutschen Magazinen ein halbes Dutzend an Studien veröffentlicht, die belegen konnten, dass Kollagen beziehungsweise herkömmliche Gelatine dabei helfen kann, die Regeneration der Gelenke zu beschleunigen.
Der Gedanken hinter einer Supplementation mit Kollagenhydrolysat wie beispielsweise Gelatine ist, dass es sich dabei um eine gute Quelle für die Aminosäuren Glycin und Prolin handelt, die beide eine wichtig Rolle bei der Bildung von Knorpel und Bindegewebe spielen.
Um es von vornherein klarzustellen: Die Studie aus dem Jahr 2008 wurde von Gelita finanziert, einem Weltmarktführer in der Gelatine Produktion. Die Wissenschaftler machen ebenfalls keinen Hehl daraus, dass sie das deutsche Produkt CH-Alpha für ihre Studie verwendeten.
Kollagenhydrolysat gilt als nicht vollwertiges Protein, da ihm die essentielle Aminosäure Tryptophan fehlt.
Studie
Die Forscher verabreichten ihren Probanden über einen Zeitraum von 24 Wochen täglich eine Ampulle CH-Alpha, die 10g Kollagenhydrolysat, 8,9g Protein und 60mg Vitamin C beinhaltet. Den Teilnehmern in der Kontrollgruppe wurde ein Placebo ohne aktive Inhaltsstoffe verabreicht.
Ergebnisse
Alle der insgesamt 97 Probanden machten Sport und klagten über schmerzende Gelenke. Vor dem Experiment sollten die Athleten ihren Schmerz auf einer Skala von 0 bis 10 einordnen.
Am Ende der 24 Wochen hatte der Schmerz in beiden Gruppen nachgelassen, wobei die Schmerzlinderung in der Kollagen Gruppe größer war als in der Placebo Gruppe. Die nachfolgende Abbildung zeigt die Effekte auf den Schmerz beim Stehen und Gehen. Die Sportler in der Kollagen Gruppe konnten im Vergleich zu denen in der Kontrollgruppe ebenfalls eine deutlichere Verbesserung beim Training feststellen.
Die Wissenschaftler überprüften ihr Experiment erneut mit den 63 Athleten, die über explizite Knieschmerzen klagten, was zu den Ergebnissen in der folgenden Grafik führte. Zu sehen sind die Einschätzungen von Arzt und Athlet, durch die klar zu werden scheint, dass die Auswirkungen von Kollagen auf das Kniegelenk im Speziellen ausgeprägter sind.
Fazit
Wie die Forscher schlussfolgern, könne Kollagenhydrolysat Sportlern als Mittel zur Milderung von Gelenkschmerzen verabreicht werden, die mit sportlicher Aktivität im Zusammenhang stehen. Wenn man präklinische Studien miteinbezieht, die zu dem Schluss kamen, dass oral verabreichtes Kollagen die Gelenke erreicht und das dortige Gewebe stimuliert, dann können Athleten laut den Aussagen der Wissenschaftler mit Kollagenhydrolysat potenziell ihre Gelenkgesundheit verbessern und vorhandene Schmerzsymptome lindern.
Das in Proteinriegeln gern verwendete Kollagenhydrolysat scheint also nicht gänzlich unnütz zu sein. Für den Muskelaufbau sollte man zwar besser zu einem hochwertigeren und kompletten Protein greifen, doch wer über Probleme mit den Gelenken klagt, macht wohl mit Gelatine nichts falsch!
Quelle: ergo-log.com/collagenjoints.html
Referenzstudie: ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18416885