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Fatburner bei stark übergewichtigen Menschen nutzlos?

Als übergewichtige Person hat man es – ob nun selbst verschuldet oder bedingt durch eine Krankheit – in der heutigen Gesellschaft nicht gerade leicht. Offensichtliche Schikane und unterschwellige Botschaften der Mitmenschen stehen an der Tagesordnung. Als wäre das nicht schon schlimm genug, scheinen Fettleibige auch im lokalen Supplement Shop diskriminiert zu werden und es geht dabei nicht um die gut geformten Körper auf den Etiketten der einzelnen Produkte, sondern um eine viel grundlegendere Art der Benachteiligung, die sich auf den Nutzen von Fatburnern bezieht!

Nun, da wir eure Aufmerksamkeit haben, können wir wohl die Katze aus dem Sack lassen: Die meisten oder eigentliche alle Fatburner verbrennen kein Fett!

Funktionieren thermogenetische Fatburner nur, wenn man bereits in guter Form ist?

Wer uns regelmäßig verfolgt, für den wird diese Information allerdings keine Neuigkeit sein, denn wir haben bereits an diversen anderen Stellen, vor allem in Tests zu Supplements dieser Kategorie, vergleichbare Aussagen getätigt. Warum wir das Thema nun erneut aufgreifen, ist relativ leicht zu erklären: Zusätzlich zu der Tatsache, dass die aktiven Fettverbrennungseffekte von nahezu allen thermogenetischen Supplements vernachlässigbar sind und sie demnach – wenn überhaupt – nur dabei helfen, Training und Ernährung während einer Diät besser einhalten zu können, gibt es weitere interessante Entdeckungen von Carey und Kollegen. Eine Studie aus dem Jahr 2012 legt nämlich nahe, dass die ohnehin schon minimalen Auswirkungen von Fatburnern sich mit jedem weiteren Pfund Körperfett noch weiter zu verringern scheinen.

In einer randomisierten, doppelblinden Cross-Over-Studie verabreichten die australischen Forscher neun dünnen (BMI von circa 22) und neun fettleibigen (BMI von rund 36) jungen Männern 2,5mg Ephedrin pro Kilo Körpergewicht. Daraufhin ermittelten sie die thermogenetische Reaktion der Verbrennung von braunem Fettgewebe. Es ist im Zuge dessen anzumerken, dass braunes Fettgewebe auch Glukose verbrennt, deren Aktivität man für gewöhnlich über eine PET/CT Untersuchung (Kombination aus Posi-tronen Emissions Tomographie und Computer Tomographie) feststellen kann.


Wir sprechen hier von einer Ephedrin Dosierung, die bei einem 100 Kilo schweren Mann 250mg beträgt, was im Vergleich zu üblicherweise verwendeten Mengen absoluter Wahnsinn ist. Durch ältere Studien erfuhren die Australier jedoch, dass 1mg pro Kilo Körpergewicht dem braunen Fettgewebe keinerlei Aktivität entlockte, trotz der statistisch signifikanten Auswirkungen auf Blutdruck und Herzfrequenz. Es ist wohl selbstverständlich, dass man ein solches Vorgehen nicht nachahmen sollte. Dennoch raten wir hier noch einmal explizit davon ab!


Abbildung 1: PET/CT Scan eines dünnen (links) und eines fettleibigen Probanden (rechts).

Wie die obige Abbildung veranschaulicht, war die tatsächliche Aktivität im braunen Fettgewebe (hier im Halsbereich, wo Menschen den Großteil davon ansammeln), die lange Zeit als eigentlicher Grund für die Effekte des Ephedrin Konsum beweihräuchert wurde, weit von beeindruckenden Ausmaßen entfernt. Auf keinen Fall waren die Auswirkungen der Substanz mit den Erwartungen zu vergleichen, die man vom legendären Stoff mit der dem Anschein nach potentesten thermogenetischen Wirkung erwarten würde.

Zu beachten ist, dass es bei der Menge an braunem Fettgewebe, die Menschen mit sich herumtragen, ebenfalls interindividuelle Differenzen gibt. Die Unterschiede zwischen dünnen und fettleibigen Testpersonen waren allerdings so ausgeprägt, das man kaum mit einem zufälligen Ergebnis argumentieren kann.

Noch auffallender als das Gesamtausmaß der Aktivität im braunen Fettgewebe war, dass der diesbezügliche Effekt bei den fettleibigen Individuen mehr oder weniger komplett fehlte – und das trotz des Fakts, dass keiner aufgrund der unfassbar hohen Dosierungen an Ephedrin kollabierte. Die anschließende Schlussfolgerung der Forscher, deren zufolge sie zum ersten Mal demonstrierten, dass braunes Fettgewebe zwar bei den meisten dünnen, aber nicht bei dicken Menschen aktiviert werden kann, könnte in der Tat weitreichende Konsequenzen haben. Nicht nur auf die Verwendung von den jeweiligen Supplements, sondern auch auf die zukünftige Entwicklung von Medikamenten und Behandlungen gegen Fettleibigkeit.

Als Beispiel ist hier ein regelmäßiges „Kältetraining“ zu erwähnen, das ein weitaus potenterer Aktivator des braunen Fettgewebes sein könnte als Ephedrin, jedoch weitesgehend vernachlässigt wird. Bislang wurde von vielen noch immer Ephedrin als „Fatburner Nummer 1“ verwendet, da der Substanz von vielerlei Seite enorme Effekte auf die Aktivierung des braunen Fettgewebes zugeschrieben wurden, die wohl im echten Leben doch nicht so stark sind wie gemeinhin angenommen. Insbesondere nicht bei den vergleichsweise geringen Mengen, die von den meisten Konsumenten eingenommen wird.

Abbildung 2: Aktivität im braunen Fettgewebe, Noradrenalin Reaktion und Veränderungen beim systolischen/diastolischen Blutdruck in Anlehnung an 2,5mg Ephedrin pro Kilo Körpergewicht bie dünnen und fettleibigen Probanden.

Geht man nun zusätzlich davon aus, dass Ephedrin dennoch wohl der unter allen thermogenetischen Supplements noch immer der potenteste Aktivator des braunen Fettgewebes ist und alle anderen Substanzen in den zahlreichen Fatburner sich nur stimulativ auf das zentrale Nervensystem auswirken, ist eine weitere Bemerkung der australischen Forscher zu erwähnen: Demnach verdeutliche deren Studie die im Vergleich zum kardiovaskulären System geringe Empfindlichkeit des braunen Fettgewebes auf die adrenerge Stimulation. Es ist deshalb fast schon offensichtlich, warum so viele thermogenetische Supplements nicht den erwarteten Effekt auf die Fettverbrennung haben, denn sobald sie zu wirken beginnen, sind die kardiovaskulären Nebenwirkungen bereits in der Gefahrenzone, sodass bei dünnen Menschen nur unwesentliche Auswirkungen auf die Thermogenese zu verzeichnen sind, die laut der hier thematisierten Studie bei fettleibigen Personen sogar gänzlich ausbleiben.

Thermogenetische Supplements sind nicht in hohem Maße effektiv, aber man kann mit ihnen arbeiten, wenn auch nicht grenzenlos!

Dass viele dieser Produkte dennoch „wirken“, auch bei Fettleibigen, ist mehr ein Resultat ihrer Fähigkeit, dem Konsumenten dabei zu helfen, Training und Ernährung in einer Diät besser, härter und länger durchziehen zu können. Die wirklichen „thermogenetischen“ Effekte sind wohl, wie bereits erwähnt, zu vernachlässigen. Man sollte sich ebenfalls immer vor Augen halten, dass Supplements dieser Kategorie nur Hilfsmittel sind und einen durchdachten Plan in den Bereichen Ernährung und Training nicht ersetzen können.

Solange man keine Bekanntschaft mit den Begriffen Nebennierenschwäche oder Essstörung machen möchte, sollte man den Konsum von sogenannten Hardcore Fatburnern definitiv auf eine gewisse Zeit limitieren und sie nicht dafür missbrauchen, um die physische Notwendigkeit von Ruhe und Erholung ignorieren zu können. Ausreichende Regeneration ist sowohl in einer Diät als auch in einer Aufbauphase unabdingbar – auch wenn es viele Sportler nicht glauben möchten!

Ephedrin ist eine in Deutschland verbotene und damit nicht verkehrsfähige Substanz. Sie kann dem Körper ernsthafte Schäden zuführen, weshalb wir ausdrücklich von deren Konsum abraten. Dieser Beitrag dient lediglich der Information darüber, dass Ephedrin eventuell nicht die Effekte liefert, die man als Verbraucher üblicherweise erwartet!

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Quelle: suppversity.blogspot.de/2012/10/fat-burners-dont-work-in-obese-bat.html
Referenzstudien:
Astrup A, Lundsgaard C, Madsen J, Christensen NJ. En-hanced thermogenic responsiveness during chronic ephedrine treatment in man. Am J Clin Nutr. 1985a; 42:83–94
Astrup A, Bulow J, Madsen J, Christensen NJ. Contribution of BAT and skeletal muscle to thermogenesis induced by ephedrine in man. Am J Physiol. 1985b; 248:E507–E515
Carey AL, Formosa MF, Van Every B, Bertovic D, Eikelis N, Lambert GW, Kalff V, Duffy SJ, Cherk MH, Kingwell BA. Ephedrine activates brown adipose tissue in lean but not obese humans. Diabetologia. 2012 Oct 13.
Nedergaard J, Bengtsson T, Cannon B. New powers of brown fat: fighting the metabolic syndrome. Cell Metab. 2011 Mar 2;13(3):238-40.
Vosselman MJ, van der Lans AA, Brans B, Wierts R, van Baak MA, Schrauwen P, Lichtenbelt WD. Systemic β-Adrenergic Stimulation of Thermogenesis Is Not Accompanied by Brown Adipose Tissue Activity in Humans. Diabetes. 2012 Aug 7.
Zingaretti MC, Crosta F, Vitali A et al. The presence of UCP1 demonstrates that metabolically active adipose tissue in the neck of adult humans truly represents brown adipose tissue. FASEB J, 2009; 23:3113–3120.

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