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Doch nicht Histamin: Darum kommt es nach der Einnahme von Beta-Alanin wirklich zum Kribbeln!

Viele werden es kennen: Man nimmt einen Pre-Workout-Booster und plötzlich fängt es im Gesicht, an den Händen und am ganzen Körper an zu kribbeln. Was von den meisten unerfahrenen Nutzern entsprechender Produkte als Zeichen einer starken Wirkung wahrgenommen wird, ist tatsächlich eine Nebenwirkung von einem Stoff, der unserer Meinung nach in Boostern nicht viel zu suchen hat. Die Rede ist von Beta-Alanin. Aber warum kribbelt dieser Stoff genau, wie sollte man ihn einnehmen und was können wir unternehmen, um das Beta-Alanin-bedingte Kribbeln zu verhindern?

Was ist Beta-Alanin?

Beta-Alanin ist eine der wenigen β-Aminosäuren, die in unserem Körper vorkommen. Sie tragen ihre Aminogruppe, die jede Aminosäure beinhaltet, am dritten Kohlenstoffatom statt am zweiten, wie es bei α-Aminosäuren der Fall ist. Am Aufbau von körpereigenem Gewebe sind ausschließlich α-Aminosäuren beteiligt. β- und γ-Aminosäuren können jedoch auch andere Aufgaben und Wirkungen zeigen wie auch das Beta-Alanin oder entsprechend „β-Alanin“ geschrieben.

Beta-Alanin Kribbeln
Im Vergleich zur proteinogenen Aminosäure L-Alanin befindet sich die Aminogruppe beim Beta-Alanin am dritten Kohlenstoffatom. Damit ist sie die kleinste aller β-Aminosäuren.

Da alle β-Aminosäuren demnach mindestens drei Kohlenstoffatome besitzen müssen, ist Beta-Alanin die kleinste aller β-Aminosäuren. Sie kommt nur sehr selten in unserer Nahrung und natürlicherweise im Körper vor [1]. Sein Verwandter L-(α-)Alanin stellt dagegen eine der 20 proteinogenen Aminosäuren dar und findet sich in so gut wie jeder natürlichen Proteinquelle. Dennoch wird Beta-Alanin als Supplement vermarktet und das aus gutem Grund.

Wie wirkt Beta-Alanin?

Beta-Alanin wird beim Menschen in der Leber hergestellt und teilweise auch über Fleisch und Fisch aufgenommen [1]. An sich betrachtet, besitzt die Aminosäure keine nennenswerten positiven Wirkungen in Bezug auf die körperliche Leistung. Allerdings stellt es ein wichtiges Molekül in der Produktion von Carnosin dar, welches in der Muskulatur gespeichert wird und selbst eine wichtige Rolle in körpereigenen Puffersystemen des Säure-Basen-Haushaltes spielt. Es puffert unter anderem das Laktat ab, welches im Rahmen einer intensiven körperlichen Belastung entsteht [1].

Carnosin (β-Alanyl-L-histidin) ist ein Dipeptid, aufgebaut aus den Aminosäuren β-Alanin und L-Histidin. Da Histidin eine essenzielle proteinogene Aminosäure ist, kommt sie in unserem Körper natürlicherweise in hohen Mengen vor. Aus diesem Grund stellen die Produktion und Aufnahme von Beta-Alain den limitierenden Faktor bei der Carnosin-Synthese dar.

Beta-Alanin Carnosin
Beta-Alanin wird im Körper in Carnosin umgewandelt, welches dann in den Muskelzellen gespeichert wird [1].
In unserem Vorstellungsvideo zu unserem GANNIKUS Original Crea-Beta Stack, welcher sich aus Creatin und Beta-Alanin zusammensetzt, hatten wir erklärt, das Kribbeln nach der Einnahme von Beta-Alanin sei auf das frei werdende Histamin zurückzuführen. Wie wir im Nachhinein festgestellt haben, war dies aber nicht korrekt, weshalb wir uns an dieser Stelle korrigieren möchten. Tatsächlich wird weder bei der Synthese noch beim Abbau von Carnosin Histamin frei. Zwar kann im Körper und auch in Lebensmitteln Histamin aus Histidin entstehen, allerdings spielt dies bei der Herstellung von Carnosin keine Rolle. Stattdessen entstehen keine weiteren Nebenprodukte bei dieser Reaktion. Da nicht jeder, der das Video sehen wird, auch diesen Artikel liest, haben wir die betreffende Stelle nachträglich herausgeschnitten.

Histamin ist ein biogenes Amin und ein natürlicher und wichtiger Bestandteil des Immunsystems, der auch in vielen Lebensmitteln vorkommt. Ein gesunder Mensch besitzt gleich mehrere Enzyme, die sehr schnell und effektiv überschüssiges Histamin abbauen können [2]. Bei einem Fehlen dieser Enzyme, wie es bei einer Histaminintoleranz vorkommt, treten nach dem Genuss einiger Lebensmittel Symptome wie Juckreiz, Kribbeln, Hautrötung, Kopfschmerzen, Herzklopfen, Blutdruckabfall und Durchfall auf. Nicht nur wir, sondern auch die Forschung dachte lange Zeit, dass der Grund, weshalb es nach der Einnahme von Beta-Alanin zum Kribbeln kommt, mit der Rolle des Histidins und seinem Abbauprodukt dem Histamin zusammenhängt. Wie sich herausstellte, lag man damit falsch.

Darum kommt es nach der Einnahme von Beta-Alanin wirklich zum Kribbeln!

Da es nach der Aufnahme von Beta-Alanin nicht wie gedacht zu einer vermehrten Histaminfreisetzung kommt, muss die Ursache für das berühmte Kribbeln eine andere sein. Forscher injizierten daher menschlichen Probanden zunächst eine Lösung aus Beta-Alanin direkt unter die Haut, um zu sehen, ob das Kribbeln durch lokale Mechanismen verursacht wird [3]. Dies war tatsächlich der Fall, weshalb man im Anschluss an Mäusen weiter untersuchte, an welchen Nerven es genau wirkt.

Man wusste bereits, dass Beta-Alanin beim Menschen und Nagetieren an den MrgprD-Rezeptor bindet und ihn aktiviert. Dieser Rezeptor tritt besonders häufig in einer kleinen Gruppe von Nerven auf, die vorrangig auf mechanische Reize reagieren. Durch ihre Untersuchungen fanden die Forscher heraus, dass Beta-Alanin auch an die MrgprD-Rezeptoren ganz bestimmter C-Faser-Nerven bindet, die ebenfalls auf Hitze reagieren. Anschließend züchtete man Mäuse, denen das Gen zur Herstellung von MrgprD-Rezeptor fehlt und testete, wie oft sie sich im Vergleich zu normalen Mäusen nach der Injektion von Beta-Alanin oder Histamin innerhalb von 15 Minuten kratzten.

Beta-Alanin Kribbeln
Die Mäuse, die keine MrgprD-Rezeptoren besaßen, mussten sich nach der Injektion von Beta-Alanin signifikant weniger kratzen als die Wildtyp-Mäuse. Nach der Injektion von Histamin bestand kein signifikanter Unterschied [3]. *p<0,005
Die Mäuse, denen das Gen zur Herstellung von MrgprD-Rezeptoren fehlte, mussten sich nach der Injektion und auch nach oraler Einnahme von Beta-Alanin fast gar nicht kratzen. Die Tatsache, dass dies nach der Injektion von Histamin nicht der Fall war, deutet darauf hin, dass die Mechanismen, die nach der Einnahme von Beta-Alanin zum Kribbeln und Jucken führt, unabhängig von Histamin und auf die MrgprD-Rezeptoren zurückzuführen sind. Im Grunde gaukelt Beta-Alanin unserem Gehirn also ein punktuelles Auftreten von Hitze und mechanischer Einwirkung vor, welches wir dann als Kribbeln oder Jucken wahrnehmen.

MrgprD-Rezeptor Beta-Alanin
Beta-Alanin bindet an die MrgprD-Rezeptoren auf bestimmten Neuronen, die unserem Gehirn mechanische Stimuli und Hitze anzeigen, die wir dann als Kribbeln wahrnehmen [3].

Wie kann man diese Nebenwirkungen umgehen?

Völlig verhindern lässt sich das durch Beta-Alanin induzierte Kribbeln nicht. Allerdings kann man durch die Aufteilung der Dosierung in kleinere Gaben verhindern, dass man sich fühlt, als sei man in einen Ameisenhaufen gefallen. Um eine spürbare Wirkung von Beta-Alanin zu erhalten, müssen die muskulären Carnosinspeicher möglichst gut gefüllt werden. Da die körpereigene Herstellung dieses Moleküls begrenzt ist, sollte Beta-Alanin dafür täglich zugeführt werden. Eine adäquate Menge liegt zwischen vier und sechs Gramm am Tag. Um die Nebenwirkung des Kribbelns zu mildern und für eine adäquate Carnosinsynthese zu sorgen, sollte diese Menge auf zwei bis vier Gaben pro Tag verteilt werden [1].

In unserem GANNIKUS Original Crea-Beta Stack sind aus diesem Grund 2,5 Gramm Beta-Alanin pro Portion beziehungsweise 1,25 Gramm pro halber Portion enthalten. Um auf eine ausreichende Menge Beta-Alanin zu kommen, empfehlen wir die Einnahme von zwei ganzen Portionen pro Tag. So kann das unangenehme Kribbeln abgemildert werden. Die Aufnahme des außerdem enthaltenen Creatins wird dadurch nicht beeinträchtigt. Zusätzlich können wir aus eigener Erfahrung bestätigen, dass die Intensität des Kribbelns mit zunehmender Einnahmedauer abnimmt.

Fazit und Zusammenfassung

Anders als wir und auch die Wissenschaft früher angenommen haben, ist das Kribbeln vom Beta-Alanin nicht auf Histamin zurückzuführen, sondern darauf, dass Beta-Alanin an ganz bestimmte Rezeptoren an Nerven in der Haut bindet, die eigentlich dafür zuständig sind, dass wir Hitze und mechanische Reize wahrnehmen. Tatsächlich kommt es durch die Einnahme von Beta-Alanin nicht zu einer erhöhten Produktion von Histamin, weshalb Personen mit einer Histaminintoleranz das Supplement sicher einnehmen können.

https://www.instagram.com/p/CB8bti7A-zX/


Literaturquellen:

  1. Trexler, Eric T., et al. „International society of sports nutrition position stand: Beta-Alanine.“ Journal of the International Society of Sports Nutrition 12.1 (2015): 1-14
  2. Maintz, Laura, and Natalija Novak. „Histamine and histamine intolerance.“ The American journal of clinical nutrition 85.5 (2007): 1185-1196.
  3. Liu, Qin, et al. „Mechanisms of itch evoked by β-alanine.“ Journal of Neuroscience 32.42 (2012): 14532-14537.
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1 Kommentar

  1. Habe ein Booster verwendet zum ersten mal mit 3200mg Beta alanina pro Portion von Maryland Muscle Maschine. Paar Minuten nach der Einnahme dachte ich das ich verbrenne am Körper, ein krippeln wie in Ameisenhaufen gefallen, das war abartig und das Training war gelaufen am diesen Tag. Wenig später Schüttelfrost aber an trainieren war nicht mehr zu denken. Das erste und letzte mal das ich so einen Booster genommen habe. Mein ganzer Körper war gerötet wie nach einem Sonnenbrand.

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