Bodybuilder, die über einen Zeitraum von sechs Wochen pro Tag 2,5g Betain zu sich nehmen, können ihre Körperkomposition wohl verbessern. Das haben zumindest Sportwissenschaftler der amerikanischen Coastal Carolina University herausgefunden. Wie sich die Substanz jedoch auf den Fettabbau und Aufbau von Mager- beziehungsweise Muskelmasse auswirkt, vermögen die Forscher nicht genau zu sagen!
Betain
Das Interesse der Wissenschaflter an Betain liegt vor allem darin begründet, dass es eine gewisse Rolle bei der Umwandlung der potenziell gefährlichen Aminosäure Homocystein in ein eine harmlose Verbindung spielt.
Die nachfolgende Grafik veranschaulicht diesen Prozess.
Homocystein wird hier weiter zu Homocystein Thiolacton konvertiert, welches die Muskelproteinsynthese hemmt. Zustande kommt dies größtenteils wohl durch die Behinderung der Funktion des Insulinrezeptors.
Bodybuilder essen meist große Mengen an tierischem Protein, was wiederum bedeutet, dass sie ebenfalls große Mengen an Methionin zu sich nehmen. Laut den Forschern könne dies der Grund dafür sein, warum die Kraftsportler so viel Homocystein Thiolacton produzieren und die Supplementation mit Betain dann den Muskelaufbau beschleunigen kann.
Studie
Die amerikanischen Forscher testeten ihre Hypothese in einer Studie, an der 24 erfahrenene Hobby Bodybuilder teilnahmen. Die Männer im Alter zwischen 18 und 35 Jahren verfolgten alle denselben, intensiven Trainingsplan für eine Zeit von sechs Wochen. Der einen Hälfte der Probanden wurde während dem Experiment ein Placebo verabreicht, die andere Hälfte bekam 2,5g Betain pro Tag.
Ergebnisse
Am Ende des Experiments konnten die Wissenschaftler feststellen, dass die Männer in der Betain Gruppe ein paar Prozent Körperfett verloren hatten.
Zusätzlich dazu resultierte die Betain Supplementation in einem signifikanten Aufbau fettfreier Körpermasse.
An den Scans, welche die Forscher von ihren Probanden anfertigten, ließ sich unter anderem erkennen, dass die Bodybuilder in der Betain Gruppe mehr Muskelmasse in den Armen aufbauen konnten.
Die Menge an Homocystein Thiolacton (HCTL) im Blut der Probanden war bei den Männern in der Betain Gruppe im Vergleich zum Anfang der Studie geringer.
Signifikante Auswirkungen der Betain Supplementation konnten weder in Bezug auf die Maximalkraft noch auf die Kraft im Allgemeinen festgestellt werden.
Mechanismus unbekannt
Obwohl die Forscher Effekte auf die Konzentration von Homocystein Thiolacton beobachten konnten, denken sie nicht, dass sie den Mechanismus, durch den Betain den Aufbau von Muskel- beziehungsweise Magermasse und den Abbau von Fett begünstigt, ausfindig machen konnten. Am Anfang des Experiments lag der durchschnittliche Wert an Homocystein Thiolacton der Probanden bei 0,028 Nanomol pro Milliliter, was bereits niedrig ist. Die Referenz liegt zwischen 0,011 und 0,473 Nanomol pro Milliliter.
Basierend auf den geringen Veränderungen der Konzentration an Homocystein Thiolacton werde die Betain Supplementation die Körperkomposition laut Ansicht der Forscher wohl über einen anderen Mechanismus beeinflusst haben. Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel, dass Betain wie eine Art „natürliches Synthol“ wirkt, indem es durch seine stark osmotischen Eigenschaften Wasser in die Zellen zieht. Die Veränderung in der fettfreien Masse können demnach von zellulären Schwellungen herrühren, ohne dass dabei die Muskelmasse signifikant erhöht wurde.
Die Studie wurde vom Betain Hersteller DuPont finanziert. Ein Mitarbeiter des besagten Unternehmens war beim Experiment beteiligt.
Quelle: ergo-log.com/betaine-gives-bodybuilders-more-muscle-and-less-fat.html
Referenzstudie: ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23967897