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Nebenwirkungen: So beeinflussen Antidepressiva die Fettzunahme!

Laut dem Arzneiverordnungs-Report 2018 stieg die Verschreibung von Medikamenten zur Linderung depressiver Beschwerden in Deutschland zwischen 2008 und 2017 um rund 50 Prozent an [1]. Wenngleich uns in Bezug auf die Bundesrepublik bisher keine aktuelleren Daten vorliegen, sollte es uns nicht überraschen, wenn die Zahl in den Corona-Jahren 2020 und 2021 noch einmal deutlich angestiegen wäre. Doch frei von Nebenwirkungen sind Medikamente in den wenigsten Fällen und eine häufige Sorge von Patienten in Bezug auf Antidepressiva ist eine Fettzunahme. 

Depressionen können einen maßgeblichen Einfluss auf die Motivation zum Training oder die Einhaltung einer gesunden und zielorientierten Ernährung haben. Viele Patienten, die wegen einer Depression behandelt werden, berichten über eine Zunahme des Körpergewichts und der Körperfettmasse. Dies kann zum einen ein Zeichen der Besserung sein, wenn Menschen aufgrund der psychischen Lage unter Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust leiden, oder ein verbleibendes Symptom von Patienten darstellen, die zu Essanfällen neigen, wenn die eine depressive Episode haben [2]. Aber auch Antidepressiva können die Fettzunahme beeinflussen. Darunter zählen Medikamente wie tri- und tetrazyklische Antidepressiva, Monoaminoxidasehemmer (MAOIs) und Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs).

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Die Datenlage zu Antidepressiva und der Fettzunahme

Studien haben beobachtet, dass die Verwendung von Antidepressiva das Risiko einer Fettzunahme über 2,5 Kilogramm Körpergewicht oder mehr um 20 bis 30 Prozent erhöht [3]. Das Risiko bleibt dann auch über Jahre der Therapie erhöht. Wenn wir diese Beobachtungen nach der Art der Medikamente gruppieren, deuten einige Reviews darauf hin, dass zyklische Antidepressiva und MAOIs zu einer stärkeren Gewichtszunahme führen als SSRIs. Bisher ist allerdings unklar, weshalb Antidepressiva zur Fettzunahme führen können, da das veränderte Verhalten und die veränderte Nahrungsaufnahme wahrscheinlich dafür verantwortlich sind, aber die neurologischen Mechanismen im Verhältnis zur Energiebilanz nur schwer erfasst werden können [3].

Antidepressiva Fettzunahme
Gängige Antidepressiva erhöhen das Risiko einer Fettzunahme von mehr als 2,5 Kilogramm um 20 bis 30 Prozent.

Wie können Antidepressiva die Fettzunahme beeinflussen?

Es scheint ziemlich eindeutig zu sein, dass Antidepressiva die Fettzunahme bei vielen Menschen steigern können. Zwar ist der genaue Mechanismus bisher nicht vollkommen geklärt, aber es gibt ein paar Hypothesen.

Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) beeinflussen, wie der Name schon sagt, den Serotonin-Spiegel im Gehirn, besser gesagt im synaptischen Spalt. Dieser Neurotransmitter kann die Stimmung, aber auch die Hungersignale des Körpers verändern. Allerdings ist diese Gruppe der Medikamente nicht vollständig selektiv, was bedeutet, dass sie nicht nur auf die stimmungsaufhellende Wirkung von Serotonin einwirken, sondern auch den Hunger beeinflussen, welcher dann das Körpergewicht verändern kann. SSRIs stehen im Verdacht, besonders den Hunger auf Kohlenhydrate bei Personen zu beeinflussen, die eine bestimmte Neurochemie aufweisen. Weiterhin könnten SSRIs einen geringfügigen Effekt auf Hormone und Entzündungsmediatoren haben, die die Gewichtszunahme zusätzlich beeinflussen. Diese Mechanismen sind bisher jedoch weniger gut verstanden.

Antidepressiva Fettzunahme
Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer sorgen dafür, dass Serotonin weniger schnell zurück in die Präsynapse aufgenommen wird und somit eine höhere Menge an den Serotonin-Rezeptoren an der Postsynapse zur Verfügung stehen.

Monoaminoxidasehemmer (MAOIs) sorgen dafür, dass das Enzym Monoaminooxidase gehemmt wird, welches im Normalfall dafür sorgt, dass Serotonin, Dopamin, Noradrenalin und verwandte Stoffe abgebaut werden. MAOIs sorgen demnach für einen reduzierten Abbau und führen daher zu einer höheren Verfügbarkeit von Serotonin und Dopamin im Gehirn. Der erhöhte Dopaminspiegel könnte zum einen direkt den Hunger verstärken, aber auch einen Effekt auf den Blutzuckerspiegel haben, der wiederum indirekt den Hunger beeinflusst. Diese Effekte sind bisher zu wenig verstanden worden.

Da die genauen Mechanismen, auf denen Antidepressiva die Fettzunahme beeinflussen, bisher unklar sind, ist es am besten, wenn wir uns das Endresultat in Bezug auf das Körpergewicht ansehen und uns darauf konzentrieren, wie wir diese Effekte minimieren. Einige der Medikamente haben einen stärkeren Effekt auf die Körperzusammensetzung als andere. Das Risiko einer Körpergewichtszunahme von 2,5 Kilogramm oder mehr ist bei Mirtazapin, einem Wirkstoff der Gruppe der tetrazyklischen Antidepressiva, um rund 50 Prozent erhöht, wohingegen bei Paroxetin nur ein um fünf Prozent erhöhtes Risiko festgestellt werden konnte [3].

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Sport als Antidepressivum ohne Fettzunahme

Ausdauertraining gilt als effektive Unterstützung in der Behandlung von Depressionen. Tatsächlich beschreibt die Harvard Medical School ein ausführliches Trainingsprogramm als „genauso effektiv wie Antidepressiva oder kognitives Verhaltenstraining“, die beide als Standard-Therapiemethoden für die Erkrankung gelten.  Ein Forscherteam aus Irland, Schweden und dem Vereinigten Königreich untersuchte kürzlich zusätzlich die Verbindung zwischen Krafttraining und Depressionen bei Personen mittleren Alters und älteren Menschen. Gemäß ihrer Untersuchung kann auch Krafttraining einen signifikanten Effekt gegen Depressionen haben. [4]

Beim veröffentlichten Paper handelte es sich um eine Meta-Analyse, eine Zusammenfassung aus 33 einzelnen Studien, die insgesamt fast 2000 Teilnehmer umfassten. Einige der Probanden wurden mit geistigen Störungen diagnostiziert, wohingegen andere eine Depression aufgrund von Krankheit, Verletzung, Übergewicht, Angstzuständen oder des Alters hatten. Etwa die Hälfte der Leute wurde dabei den Kontrollgruppen ohne Behandlung zugewiesen, während die andere Hälfte ein Krafttraining ausführten.

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In allen Studien wurde das Krafttraining mit einer signifikanten Reduktion der depressiven Symptome in Verbindung gebracht. Diese Beobachtung war unabhängig des Alters, Geschlechts oder gesundheitlichen Zustands und auch, ob das Training ein hohes Volumen und eine hohe Intensität umfasste oder moderat in diesen Parametern war. Wenn die Patienten beim Training angeleitet und kontrolliert wurden, war der Effekt der Reduktion depressiver Symptome sogar noch größer.

Die Teilnehmer der 33 Studien in dem Review fühlten sich weniger depressiv, unabhängig davon, ob sie durch das Training fitter wurden oder nicht. Die Forscher beobachteten, dass je stärker die Depression war, umso größer der Effekt des Trainings war. Sie kamen zu dem Schluss, dass besonders untrainierte Personen am meisten von Workouts mit moderater Intensität profitieren, wohingegen erfahrenere Teilnehmer am besten mit etwas härteren Einheiten fahren. Eine frühere Studie bemerkte bereits, dass Krafttraining depressive Symptome bei Personen mit hohem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes Typ 2 abmildern kann [5].

Fazit und Zusammenfassung

Die Kernaussage dieses Artikels soll nicht lauten, Sport könne Antidepressiva in jedem Fall ersetzen. Vielmehr soll Bewusstsein geschaffen werden, dass Medikamente einen Einfluss auf die Hungersignale des Körpers nehmen und so zu einer Zu- oder Abnahme von Körpergewicht führen können. Körperliche Aktivität könnte in vielen Fällen dafür sorgen, dass die Dosierung der Medikamente verringert werden kann. Weiterhin sorgt Training für eine Steigerung des Energieverbrauchs, wodurch die Auswirkungen von Antidepressiva auf die Fettzunahme sicherlich besser kontrolliert werden können.


Primärquelle: Brad Dieter: „Antidepressants and Weight Gain“, https://macrosinc.net

Literaturquellen:

  1. Schwabe, Ulrich, et al. Arzneiverordnungs-report 2018. Heidelberg: Springer, 2019.
  2. Fava, Maurizio. „Weight gain and antidepressants.“ The Journal of clinical psychiatry 61.suppl 11 (2000): 37-41.
  3. Gafoor, Rafael, Helen P. Booth, and Martin C. Gulliford. „Antidepressant utilisation and incidence of weight gain during 10 years’ follow-up: population based cohort study.“ Bmj 361 (2018).
  4. Gordon, B. R., McDowell, C. P., Hallgren, M., Meyer, J. D., Lyons, M., & Herring, M. P. (2018). Association of Efficacy of Resistance Exercise Training With Depressive Symptoms: Meta-analysis and Meta-regression Analysis of Randomized Clinical Trials. JAMA Psychiatry.
  5. Levinger, I., Selig, S., Goodman, C., Jerums, G., Stewart, A., & Hare, D. L. (2011). Resistance training improves depressive symptoms in individuals at high risk for type 2 diabetes. The Journal of Strength & Conditioning Research, 25(8), 2328-2333
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