Hört man den Namen Jason Blaha, denkt man als Verfolger der amerikanischen Fitness YouTube Szene unweigerlich an die große Debatte um den Natural Status zahlreicher Kraftsportler. In einem aktuellen Video äußert sich der kahlköpfige Kritiker allerdings zu einem etwas anderen Thema, das allerdings für einige wohl nicht weniger interessant sein sollte!
Von einem seiner Follower wurde Jason Blaha darauf angesprochen, weshalb die modernen Bodybuilder im Vergleich zu Athleten früherer Generationen einen deutlich muskulöseren Unterkörper aufweisen würden. Der YouTuber stellt diesbezüglich erst einmal klar, dass auch die Beinmuskulatur in der Ära von Arnold Schwarzenegger für damalige Verhältnisse massiv gewesen sei, man dies jedoch nicht mit heutigen Ausmaßen vergleichen könne. Grund hierfür sei vor allem die Einführung neuer leistungssteigernder Substanzen. Lee Haney, der im Zuge dessen von einem „Medikamentenkrieg“ gesprochen haben soll, habe deshalb sogar seine Karriere beendet.
Bis in die 90er Jahre seien laut Jason Blaha „nur“ anabole Steroide verwendet worden, die wie allgemein bekannt an den Androgenrezeptor andocken und dadurch die Konzentrationen an IGF-1 in der Muskelzelle erhöhen, wodurch letztlich das Wachstum angeregt werde. Es sei jedoch so, dass manche Bereiche (Nacken, Schultern, obere Brust) beziehungsweise der Oberkörper im Allgemeinen mehr jener Androgenrezeptoren aufweise, was inbesondere in einem potenziell schnellerem Muskelaufbau dieser Partien resultiere. Demnach sei es nicht verwunderlich, wenn in der Golden Era die Beine verhältnismäßig schlechter entwickelt waren. Als genetische Ausnahme nennt Jason Blaha hier Tom Platz.
Ab der Blützeit von Dorian Yates sollen dann immer mehr Athleten mit Wachstumshormonen, Insulin und IGF-1 experimentiert haben. Der sechsmalige Mr. Olympia selbst habe seiner eigenen Aussage zufolge zeitweise acht Einheiten pharmazeutisches HGH pro Tag konsumiert, was Jason Blaha als große Menge bezeichnet. Es sei nach Meinung des YouTubers zwar wissenschaftlich noch nicht allzu gut belegt, doch gerade IGF-1 soll eine höhere Affinität für den Unterkörper aufweisen, weshalb seit der Verwendung dieser Substanz die Beinmuskulatur zahlreicher Bodybuilder drastisch gewachsen sei.
Jason Blaha wirft am Ende seines Videos die Frage in den Raum, ob massivere Unterkörper mit Aufstellen der Hypothese über die lokale Rezeptoraffinität nicht das logische Ergebnis seien. Das Training würde nach Aussagen des Kraftsportlers keine Rolle spielen, denn auch Arnold Schwarzenegger und Franco Columbu hätten ihre Beine bereits sehr hart trainiert, wohingegen manche moderne Athleten sogar eher weniger machen würden!