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„Perfekte Scheinwelt“: Influencer rechnen mit der Fitnessszene ab!

Das Internet und die sozialen Medien sind voll mit Bloggern und Influencern, die kostenlos Trainings- und Motivationstipps verteilen, kurze Workouts für einen knackigen Po oder einen dicken Bizeps präsentieren und ihren Followern den Weg zu einer gesunden Ernährung nahelegen. Doch was auf unseren Displays oft so einfach und makellos erscheint, ist in der Realität meist nur inszeniert und gar nicht mal so rosig, wie man auf den ersten Blick erahnen mag. Wie es hinter den Kulissen tatsächlich abläuft und welchen Preis man als Social-Media-Star für solch ein vermeintlich perfektes Leben bezahlen muss, haben die Instagram-Bekanntheiten Vito Pirbazari, Sophia Thiel und Anja Zeidler in einer BILD-Dokumentation mit dem Titel „Die Wahrheit über Fitness-Influencer“ erklärt.

Ständiger Druck und aggressives Vorgehen

In der dreiteiligen Dokumentation sprachen die Protagonisten der Fitnessszene darüber, welche Arbeit hinter einem vermeintlichen Traumkörper steckt, welche Hindernisse sie dafür bewältigen mussten und was es für sie bedeutet hat, als Personen des öffentlichen Lebens stets dem Druck ausgesetzt zu sein, sich immer in Topform präsentieren zu müssen.

Im Zuge dessen berichtet Sophia Thiel davon, dass sie persönlich sehr aggressiv und hart vorgegangen sei, um bis zum Tag X eine bestimmte Form zu erreichen. In der Regel habe sie dafür mindestens drei Monate gebraucht, in denen sie täglich und ohne jegliche Ausnahme trainiert und penibel auf ihre damals sehr geringe Kalorienzufuhr geachtet habe. Als sie dann im Laufe der Jahre in eine Essstörung abgerutscht sei, habe sie schließlich die Quittung für ihren Kontrollwahn erhalten.

Auch Vito, Ex-Mitglied der „Hardgainer Crew“, gewährt ganz private Einblicke in seine Vergangenheit und erläutert, dass er erst nach einem schweren Autounfall das Bodybuilding für sich entdeckt habe. Nach diesem Schicksalsschlag habe der Kraftsportler eigenen Angaben zufolge innerhalb einen Jahres 50 Kilogramm zugenommen. Doch die damit einhergehende Berufsunfähigkeit und eine 50-prozentige Schwerbehinderung hätten ihn nicht davon abgehalten, sich gegen die Prognose, welche besagt habe, dass er aufgrund eines Wirbelsäulenschadens nie wieder Sport machen könne, zu sträuben und innerhalb von acht Monaten auf eine weniger gesunde Art, wie er es selbst beschreibt, die zugelegten Pfunde wieder zu verlieren.

Instagram: Transformation von Vittorio Pirbazari
Innerhalb von acht Monaten verlor Vittorio Pirbazari 50 Kilogramm.

Verzerrte Selbstwahrnehmung und Essstörungen

Ein ganz großes Thema in diesem Format stellt auch die verzerrte Selbstwahrnehmung dar, von der überwiegend die 27-jährige Anja Zeidler spricht. Während sie sich damals trotz ihres muskulösen Körpers stets als „zu fett“ angesehen habe, finde sie es heute nur noch erschreckend zu sehen, dass sie früher gar nicht richtig realisiert habe, wie ihr Spiegelbild tatsächlich aussah. Auch Sophia Thiel habe gemäß eigenen Angaben unter solch einer Wahrnehmungsstörung gelitten und sich zum Teil vor dem Spiegel als „Stück Scheiße“ bezeichnet, wenn sie mit ihrem Aussehen nicht zufrieden gewesen sei.

In der zweiten Folge nimmt der ehemalige Wettkampf-Bodybuilder Stellung zu der Ernährungsform, die er im Rahmen seiner Vorbereitung an den Tag gelegt habe und beichtet, dass die dauerhafte Übersättigung seines Körpers schließlich dazu geführt habe, dass er ein Refluxsyndrom zweiten Grades sowie eine akute Speiseröhrenentzündung erlitten habe, woraufhin er knapp acht Monate lang nur püriertes Essen zu sich habe nehmen können. Anja Zeidler hingegen habe sich teilweise nachts ins Fitnessstudio begeben, um die im Rahmen einer Bing-Eating-Attacke zugeführten Kalorien wieder loszuwerden.

Instagram: Anja Zeidler spricht über ihre Fress-Attacken
In der BILD-Dokumentation spricht Anja Zeidler offen über ihre damaligen Binge-Eating-Attacken.

Anabole Steroide und falsche Versprechen

Auch das Thema „leistungssteigernde Substanzen“ durfte in dem besagten Format nicht zu kurz kommen. Sowohl Zeidler als auch Pirbazari offenbaren, dass sie im Rahmen ihrer Karriere von Doping-Mitteln Gebrauch gemacht hätten. Die Schweizerin sei hierbei der Meinung, dass der Konsum anaboler Steroide in der Szene stark verharmlost werde und schließlich dazu führe, dass man den „Respekt“ davor verliere. Zu Beginn sei sie zwar mit einer gewissen Angst konfrontiert gewesen, gewisse Substanzen zu konsumieren, und habe deshalb überwiegend darauf geachtet, sich möglichst an „Originalpräparaten“ zu bedienen, statt auf „Underground Labore“ zu setzen, jedoch im Laufe der Zeit die Hemmschwelle verloren und auch auf niedrigere Qualität gesetzt, wenn „die Kohle mal knapp wurde“.

Auf die berühmten Fitness-Programme, die einen knackigen Po mit Hilfe einer einfachen und kurzen Trainingseinheit oder eine definierte Strandfigur in nur sechs Wochen versprechen, kamen die Akteure der Dokumentation ebenfalls zu sprechen. Dabei brachte Thiel zum Ausdruck, dass die Leute, welche die Cover der Fitness-Magazine prägen, zwar ganz genau wüssten, dass hinter solch einem Körper viel mehr Arbeit stecke, diese Tatsache sich auf Social Media jedoch nur schwer erklären ließe. Denn im Gegensatz zu einem „Zehn-Minuten-Booty-Workout“ würde ein 40-minütiges Video, in dem erklärt werde, wie man seinen kompletten „Lifestyle“ umkrempele, keine hohen Klicks einbringen, so die Buchautorin weiter.

Um eine Expertenmeinung zu repräsentieren, wurde im Rahmen dieser Serie auch die Suchttherapeutin Martina Hartmann herangezogen, die den online zur Schau gestellten Lebensstil einiger Influencer als durchaus problematisch bezeichnet und darüber hinaus erklärt, dass es sich um eine „perfekte Scheinwelt“ handle, welche „toxische Botschaften“ an die Jugend vermittle. Zudem berichtet sie über eine Vielzahl sogenannter Influencer, welche sich in ihren Therapiegruppen einfänden, da sie es nicht mehr mit ihrem Gewissen vereinbaren könnten, einen anderen Lebensstil zu praktizieren, als sie es in den sozialen Medien vorgeben und stattdessen insgeheim an Essattacken leiden würden.

Bild: Sophia Thiel schreibt ein Buch über Essstörungen
Nach ihrer Social-Media-Auszeit offenbarte Sophia Thiel ihre Essstörung.
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5 Kommentare

  1. Was für eine Heuchlerei!

    Kotztüten-Thiel und Co. heulen hier rum und dabei standen genau DIE an vorderster Front beim Erschaffen dieser Scheinwelt und haben die Leute somit verarscht. Ihr seit schlechte Menschen und habt euer Leid verdient.

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