Unabhängig davon, welche Sportart man gerne verfolgt, scheint eine Sache definitiv festzustehen: Mit brasilianischen Fans sollte man sich wohl besser nicht anlegen. Denn sie sind durchaus dafür bekannt, ihre Idole mit allem, was in ihrer Macht steht, zu verteidigen.
Von Fußball bis Bodybuilding – passiert etwas, was den Brasilianern gegen den Strich geht oder die Ehre ihrer Vorbilder verletzt, so kann es durchaus schon einmal vorkommen, dass die Anhänger berühmter Personen sogar öffentliche Plätze stürmen.
Obwohl Gerüchte bestehen, scheint es in diesem Fall nicht so weit gekommen zu sein. Vermutlich aber auch nur, weil IFBB Pro Iain Valliere sich derzeit glücklicherweise nicht in Brasilien befindet.
So ganz verschont blieb der Mr. Olympia Teilnehmer jedoch trotzdem nicht, zumindest was die sozialen Medien betrifft. Dort wird er seit einigen Tagen nämlich mit zahlreichen Beleidigungen und sogar Morddrohungen bombardiert.
Was hat Iain Valliere verbrochen?
Die meisten von euch werden sich an dieser Stelle sicherlich fragen, was der Schwager von Chris Bumstead so Schlimmes verbrochen hat, das die Fans so wütend macht.
Nun, im Grunde genommen hat er sich in einem Podcast von Fouad Abiad zu der Platzierung von Ramon „Dino“ Rocha Querioz, dem brasilianischen Classic-Physique-Star, beim Mr. Olympia 2021 geäußert.
In einer Runde mit Roman Fritz, Jamie Christian und Toni Lauzon ließ der Kanadier verlauten, dass er bei Urs Kalecinski deutlich mehr Potenzial sehe, Chris Bumstead, den dreifachen Olympia-Champ der Classic Phyisque, in Zukunft als Titelverteidiger abzulösen.
Zur Erinnerung: Urs platzierte sich beim Mr. Olympia auf dem vierten Platz vor Ramon Dino.
Darüber hinaus fügte Valliere an, dass der brasilianische IFBB Pro seinen letzten Wettkampf, die Expo Super Show, seiner Ansicht nach auch nur knapp gewonnen habe. Nichtsdestotrotz finde er sowohl Urs als auch Ramon großartig.
Der Bodybuilder erstellt provokante Memes
Kurz darauf zierten bereits einige negative Kommentare die Bilder auf Iain Vallieres Instagram-Profil, wovon der Men’s Open Bodybuilder offenbar weniger begeistert gewesen zu sein schien. Daraufhin beschloss er, eine Schippe drauf zu legen und sich einen Spaß zu erlauben.
Er erstellte Memes, wie beispielsweise einen Kometen, der auf einen Dinosaurier geflogen kommt. Zum Verständnis: Der Komet sollte „Cbum“ darstellen, dessen Instagram-Profil er auch entsprechend verlinkt hatte, und der Dinosaurier offensichtlich Ramon Dino.
Die nächste Kreation war ebenfalls ein geschockter Dinosaurier mit offenem Mund, versehen mit der Überschrift „Brasilianische Fans, wenn er nicht in die Top 3 beim Mr. Olympia 2022 kommt“.
Fans Stürmen die Kommentarsektion
Diese Bilder brachten das Fass offenbar zum Überlaufen, sodass sogar Morddrohungen unter Iain Valliers Bilder erschienen.
Ein Follower schrieb zum Beispiel: „Ich hoffe, du kommst niemals nach Brasilien, weil wenn du es tust, werden wir in deinen Arsch treten und Fußball mit deinem Kopf spielen! Verdammtes Arschloch, du wirst all den brasilianischen Hass spüren“.
Ein weiterer ergänzte: „Du bist gefickt. Du hast es dir mit dem Land und den falschen Leuten verscherzt. Du wirst zerstört und merken, dass du dich lieber nicht mit Brasilianern anlegst.“
Iain Valliere rudert zurück
Zunächst teilte Iain Valliere alle entsprechenden Kommentare in seiner Story und machte sich darüber lustig. Doch danach schien der Shitstorm wohl überhand zu nehmen, sodass der Siebtplatzierte vom Mr. Olympia 2021 einen Rückzieher machte.
Er entfernte die Inhalte und veröffentlichte stattdessen ein Statement, in dem er nochmals beteuerte, dass seine Aussagen keineswegs persönlich oder respektlos gegen Ramon Dino gemeint gewesen seien.
Ramon Dino sei ein großartiger Wettkampf-Bodybuilder, allerdings bringe Urs seiner Meinung nach trotzdem mehr Potenzial mit, so der Ehemann von Melissa Bumstead im weiteren Verlauf.
Des Weiteren erklärte der Kanadier, dass er offen für eine Diskussion in einem zivilen Umgangston sei und brachte zum Ausdruck, dass die Missverständnisse offenbar aufgrund einer sprachlichen Barriere entstanden seien.
Klassisch für diese Zeit – man darf seine Meinung zumindest nicht mehr öffentlich sagen. Dann wird man schnell zum Staatsfeind. Gott, wie weit sind wir schon gekommen???
Deutlichste Parallelen zur heutigen Situation stechen einem gleich ins Auge.
Traurig!
Es geht nicht mehr darum, in einer Diskussion sich menschlich auszutauschen, sich mitzuteilen, sondern den anderen notfalls zu vernichten, zu zerstören, wenn er nicht die gleichen Ansichten teilen will wie man selber.
Pfui!