Gegenwärtig gibt es wohl kaum einen Beruf, der mehr belächelt wird als der des Influencers. Dabei stellt das Testen und Bewerben zahlreicher Produkte den Hauptbestandteil ihrer Tätigkeit dar. Dass hierfür abhängig von der Reichweite der Social-Media-Stars durchaus hohe Summen fließen, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr. Auch die Tatsache, dass Geld einige Menschen dazu verleitet, nicht zweimal darüber nachzudenken, ob man das präsentierte Produkt wirklich guten Gewissens weiterempfehlen kann, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit eher weniger überraschend.
Es wäre nicht das erste Mal, dass sich eine Person des öffentlichen Lebens kritisch über sämtliche Influencer und deren Werbestrategien äußert. Neben Oliver Pocher ist gerade in der Fitness-Szene auch Christian Wolf dafür bekannt, auf seinem Instagram-Account gerne einmal die eine oder andere fragwürdige Influencer-Werbung an den Pranger zu stellen.
Nun scheint auch Fitness-YouTuber Goeerki die Überzeugungsarbeit für ein ganz bestimmtes Produkt gewaltig gegen den Strich zu gehen, weshalb er sich in seinem aktuellen Video darüber aufregt. Gegenstand der Verärgerung ist ein sogenannter EMS Muscle Toner, welcher aktuell von zahlreichen Werbefiguren auf Social Media fleißig angepriesen wird. Dieser sei einigen Protagonisten zufolge die ultimative Lösung, um ohne großen Aufwand mit einem durchtrainierten Bauch zu glänzen. Lediglich zwanzig Minuten seien ausreichend, um anhand von elektrischen Impulsen Muskelkontraktionen zu erzielen, welche die Fettverbrennung ankurbeln sollen. Auf ein Workout könne man getrost verzichten, denn dieses Gerät ersetze dem Werbeversprechen nach zu urteilen ganze zwei Stunden Sport.
Um seine These zu untermauern, dass es sich hierbei schlichtweg um „Bullshit“ und den größten „Humbug“ handle, habe sich Goeerki keine Kosten und Mühen gescheut und dieses Produkt für den Test in seinem Video bestellt. Wobei es ihm letztendlich offenbar doch etwas zu schade war, den regulären Preis von satten 149,90 Euro für ein „Full Body Kit“ eines bestimmten Herstellers auszugeben, weshalb der Kraftsportler auf eine günstigere Variante von Amazon für 14,90 Euro zurückgegriffen habe.
Natürlich habe Goeerki vorher recherchiert und im Zuge dessen den Einkaufspreis des Produkts auf der chinesischen Handelsplattform „Alibaba“ entdeckt, der sich gerade einmal auf zwei bis fünf Dollar belaufe, abhängig von der Menge, die man beziehe. Bereits hier stelle sich Christoph Gehkre, so sein bürgerlicher Name, die Frage, wieso sich Influencer nicht vorher überlegen, weshalb man das Produkt für einen derartig hohen Preis verkaufen müsse.
Logischerweise gehe es auch darum, sein Herz-Kreislauf-System zu aktivieren, wenn man Fett verbrennen wolle. Dies sei aber durchaus nicht der Fall, wenn man nur faul auf der Couch liege und sich durch einen batteriebetriebenen Bauchtrainer einen Sixpack erhoffe. Darüber hinaus müsse man laut dem YouTuber doch wissen, dass eine gezielte Fettverbrennung an bestimmten Körperstellen ohnehin nicht möglich sei und es im Allgemeinen einem Kaloriendefizit bedarf.
Zusammenfassend findet Goeerki folgende Worte zu dem geschilderten Sachverhalt:
„Ich finds‘ einfach traurig, wenn Influencer tatsächlich einfach mit den Träumen und mit den Gefühlen von ihren Followern und von ihrer Community spielen. […] Ich geh‘ mal davon aus, den meisten ist das gar nicht mal bewusst, weil sie vielleicht gar nicht mal so viel Hirn haben, darüber nachzudenken, was sie einigen Menschen da antun. […] Und was noch trauriger ist, dass viele von diesen Influencern sehr, sehr große Reichweiten haben. Über ’ne Million oder 500 Tausend Follower, wo sie eh schon so viel Geld machen. Die machen locker monatlich ihre 20 bis 30 Tausend Euro. Das heißt, sie machen trotz allem diese Scheiße, weil sie ihren Hals nicht vollkriegen. Für nur ein paar tausend Euro verkaufen sie ihre komplette Authentizität, ihr Image. […] Richtig ekelhaft und richtig ehrenlos.“
Christoph selbst sei bereits einige Jahre als Personal Trainer tätig und habe eine Menge Erfahrungen mit übergewichtigen Menschen gesammelt, die mental und psychisch darunter leiden. Deshalb sei es sozusagen nur die Kirsche auf der Sahnetorte, dass die Qualen dieser Menschen zunehmen, wenn sie ihr Geld für die „Scheiße“ ausgeben würden, die ihnen ihr „Lieblingsinfluencer“ andrehe und dadurch falsche Hoffnungen schüre. Dies stelle für ihn „gewissenloses Handeln“ dar, welches der Athlet „einfach nur scheiße“ finde. In diesem Sinne: „Sportsfreunde lasst euch bitte nicht verarschen“, so wie es Goeerki in seinem Abspann betont.
Christian Wolf und More Nutrition ist doch der größte Rotz der auf Social Media unterwegs ist. Abartiges Marketing, zum Glück schon mehrfach von der VZ abgemahnt…
Ich frage mich, wieso das Pack nicht längst hinter Gittern sitzt ?