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Was ist der FFMI und wie rechnet man ihn aus?

Nachdem sich mittlerweile mehrere Fitness YouTuber und Natural Bodybuilder  einem DEXA Scan unterzogen haben, um ihren genauen Körperfettanteil zu ermitteln, haben wir im Zuge dessen schon mehrfach über den FFMI einzelner Athleten berichtet. Was der FFMI aber genau ist, wie man ihn berechnet und ab wann man theoretisch nicht mehr natural ist, wollen wir versuchen, in diesem Extrabeitrag zu klären!

FFMI bedeutet nichts anderes als „Fettfreier Masse Index“ und gibt unter dem Strich an, wie stark die Muskulatur eines Athleten entwickelt ist. Viele von euch werden den BMI (Body Mass Index) kennen, der jedoch bei überdurchschnittlich ausgeprägter Muskelmasse nicht mehr wirklich repräsentativ ist, da er in diesem Fall eigentlich grundsätzlich zu hoch ausfällt. Das ist jedoch nicht schlimm, denn hierfür wurde der FFMI eingeführt, mit dem sich bei gut trainierten Athleten eine exaktere Aussage über den körperlichen Zustand treffen lässt.

Der ungefähre FFMI von Simeon Panda liegt bei über 28.
Der ungefähre FFMI von Simeon Panda liegt bei über 28.

Der FFMI wird durch einen Dezimalwert mit Nachkommastelle(n) angegeben und die bekannteste Studie zu diesem Thema wurde von Kouri und Kollegen im Jahre 1995 durchgeführt. Laut dem damals durchgeführten Experiment gilt man ab einem Wert von 25 als nicht mehr natural.

Doch wie sind die Forscher auf genau diesen Wert als Obergrenze gekommen?

Nun, getestet wurden in der Studie insgesamt 157 männliche Athleten, von denen 83 nachweislich Steroide einnahmen und der Rest (74 Personen) eben nicht. Nach Ermittlung der durchschnittlichen FFMI Werte trafen die Forscher die Aussage, dass man bis zu einem Wert von 25 natural sei und darüber von einem Steroidmissbrauch ausgegangen werden müsse. Wirklich ausschlaggebend ist der FFMi nebenbei erwähnt erst, wenn man in die Nähe der Wettkampfform kommt.

Die Richtwerte basieren also schlicht und einfach auf einer Statistik. Der aufmerksame und logisch denkende Leser wird sicher selbst merken, dass diese Methode ziemlicher Unsinn ist. Es bedarf zwar ein wenig Aufwand, aber letztlich kann man sich relativ leicht an die Obergrenze des naturalen Limits bringen, indem man seine Steroiddosierungen eben dementsprechend anpasst. Genauso kann nicht definitiv behauptet werden, dass man natural keinen FFMI von über 25 erreichen kann. Eine simple Statistik ist da einfach zu wenig.

Die GNBF (German Natural Bodybuilding & Fitness Federation), welche unter anderem auf den FFMI als Indikator setzt, hat deshalb zumindest ein klein wenig reagiert und die Obergrenze auf 26 gesetzt. Dieser Wert ist zwar auch mehr oder weniger willkürlich, soll jedoch wirklich jedes „naturale Wunderkind“ berücksichtigen. Ob diese Maßnahme jedoch wirklich alle Betrüger ausschließt, bleibt zumindest fraglich, denn auch die GNBF hatte schon mit Dopingskandalen zu kämpfen, als noch unter anderem auf einen Lügendetektor Test gesetzt wurde, um den Natural Status eines Athleten zu überprüfen.

Wie rechnet man also jetzt den FFMI korrekt aus? Nach unserem Artikel über den FFMI von Mischa Janiec haben wir viele Nachrichten bekommen, wie wir denn auf einen Wert von über 26 kommen. Bewusst haben wir in der Überschrift natürlich auch ein Fragezeichen verwendet, da wir im Internet auf verschiedene Rechner gestoßen sind, welche die unterschiedlichsten Ergebnisse zu Tage brachten.

Natürlich ist uns auch klar, dass die 103kg durch voriges Trinken zustande hätten kommen können, aber mal ehrlich: Man kann hier nicht alles berücksichtigen, was irgendjemand vorgegeben hat getan zu haben, bevor er diesen Test gemacht hat. Fakt ist, dass auf dem Papier 103kg stand. Ob da jetzt vorher getrunken oder am Tag zuvor 10g Salz oder mehr konsumiert wurde, was auch nochmal Wasser gezogen haben könnte… das wird schon ein wenig unübersichtlich irgendwann, oder?

Den von uns verwendeten Rechner findet ihr übrigens im verlinkten Beitrag von damals.

Als Grundlage für die FFMI Ermittlung benötigt man erst einmal die Fettfreie Körpermasse, welche man mit dieser Formel berechnet:

Gewicht in kg x (100 – KFA) / 100
= 103kg x (100 – 10%) / 100
= 103kg x 90 / 100
= 92,7kg

Die Originalformel zur Ermittlung des FFMI aus der Studie von Kouri und Kollegen lautet wie folgt:

(Fettfreie Körpermasse) / (Größe in Metern
= 92,7kg / (1,90m x 1,90m)
= 92,7kg / 3,61
= 25,68

Hierzu wurde noch eine kleine Korrektur hinzugefügt, um den Wert auf einen 1,80m großen Mann zu normalisieren. Im Gesamten sieht die Formel also so aus:

(Fettfreie Körpermasse) / (Größe in Metern)² + 6,3 x (1,80 – Größe in Metern)
= 92,7kg / (1,90m x 1,90m) + 6,3 x (1,80m – 1,90m)
= (92,7kg / 3,61) + (6,3 x (-0,1))
= 25,68 + (-0,63)
= 25,05

Mischas Werte haben wir hier immer in orange dargestellt. 

Ihr seht also: Wenn man Mischa Janiec‘ Werte (1,90m, 103kg, 10% KFA) in die komplette Formel eingibt, dann erhält man einen normalisierten FFMI von 25,05. Nicht normalisiert läge der FFMI bei 25,68.

Das könnt ihr auch selbst so nachprüfen, indem ihr genau folgendes kopiert und in die Google Suchmaske eingebt:

(103 * (100 – 10) / 100 ) / (1,90 * 1,90) + 6,3 * (1,80 – 1,90)


Wollen wir mit diesem Beitrag jemandem etwas unterstellen? Ganz sicher nicht. Ob Mischa Janiec natural ist, lässt sich auch mit dem ermittelten FFMI von 25,05 nicht definitiv sagen. Laut Kouri und Kollegen wäre er knapp über der naturalen Grenze, laut GNFB allerdings wäre er mit diesem Wert noch natural. Solange es keine ausgereifteren Testmethoden gibt, die wirklich alle Substanzen nachweisen, auch nachdem man sie abgesetzt hat, bleibt einem als neutraler Beobachter nichts anderes übrig, als den teilnehmenden Athleten zu glauben.

Wir selbst halten den FFMI wie bereits gesagt im Großen und Ganzen für Unsinn, denn nur durch eine damals durchgeführte Statistik eine Aussage treffen zu wollen, ob ein Sportler natural ist oder nicht, scheint unserer Meinung dann doch ein wenig gewagt zu sein. Ganz sicher gibt es schwarze Schafe, aber genauso gibt es wohl auch Athleten, die natural mehr erreichen können, als sich so mancher vorstellen kann!

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