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SARMs und andere Forschungsmedikamente wohl oft unterdosiert

Konsumenten von leistungssteigernden Mitteln beschränken sich nicht mehr nur auf Steroide, Wachstumshormone, Insulin oder EPO. Immer mehr Athleten greifen auch auf experimentelle Substanzen zurück, die der Allgemeinheit als Forschungschemikalien bekannt sind. Biochemiker der deutschen Sportuniversität in Köln haben bereits im Jahr 2011 einen Test gestartet und drei verschiedene dieser Präparate über Online Shops erworben. Dabei stellten die Forscher fest, dass keines der bestellten Produkte dosiert war wie angegeben!

Die deutschen Wissenschaftler machen keinerlei Angaben darüber, aus welchen Online Shops sie die Substanzen gekauft haben und auch wenn man es wollte, lässt sich diesbezüglich nichts in Erfahrung bringen. Es soll im folgenden Artikel lediglich um die Verbreitung von Informationen und eine zusammengefasste Aufarbeitung der Daten gehen, die durch die Forscher auf der Webseite von Drug Testing and Analysis gehen.

Offiziell werden Forschungschemikalien von diversen Plattformen an Wissenschaftler verkauft, die Experimente mit Mäusen oder Zellen durchführen möchten. Chemisch nachhelfende Athleten, die neue Leistung und Optik verbessern möchten, spielen zumindest in der Theorie keine Rolle. Dennoch lässt sich die Tatsache nicht unter den Tisch kehren, dass die besagten Substanzen für Sportler durchaus interessant sein können. Manche mögen sogar noch etwas mehr als nur interessant sein. Die Forscher hingegen wollten jedoch ausschließlich wisse, ob die Dosierungen der Verbindungen in den Präparaten sich mit den Angaben auf dem Etikett decken.

Sie kauften also drei Substanzen, nämlich AICAR, GW1516 und MK-2866, auch unter dem Namen Ostarine geläufig. Als die Kölner den Inhalt der Fläschchen im Labor untersuchten, konnten sie feststellen, dass alle drei den jeweils richtigen Inhaltsstoff enthielten.

Die Strukturformeln der drei Substanzen seht ihr nachfolgend:

AICAR ist eine relativ neues Ausdauermedikament. Es handelt sich dabei um einen sogenannten AMPK Booster, dessen Konsum die Ausdauer von inaktiven Mäusen um 44 Prozent erhöht. Es ist mittlerweile fast schon eine Art offenes Geheimnis, dass heutige Athleten AICAR verwenden. Die französische Polizei stellte Präparate damit bereits im Jahr 2009 in Schließfächern von Radfahrern sicher, die bei der Tour de France teilnahmen.

GW1516, ein PPAR-delta Agonist, ist AICAR sehr ähnlich und stammt ebenfalls aus der Hand des Molekularforschers Ron Evans. Verabreicht man Mäusen AICAR, verbrennen deren Muskelzellen deutlich mehr Fett. Gibt man Mäusen allerdings AICAR und GW1516, entsteht ein synergetischer Effekt und die Tiere mutieren sozusagen zu Ultramarathon Nagetieren. Einige der zwielichtigen Hersteller bieten deshalb beide Substanzen als Kombipaket zu einem günstigeren Gesamtpreis an.

Auf dem Fläschchen mit GW1516 prangerte ein Warnhinweis, dass es sich um eine sehr potente Chemikalie handele, die nur für die wissenschaftliche Verwendung in Laboren und nicht für den menschlichen Konsum gedacht sei. Eine unbeabsichtige Einnahme könne demnach zu erhöhter Körpertemperatur, Herzflattern, Erbrechen und sogar zum Tod führen. Man solle das Produkt deshalb außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren und es zudem vor sowohl Licht als auch Wärme schützen.

Kommen wir nun noch zum MK-2866, einem der bekanntesten SARMs, das schematisch verwandt mit Andarine (S4). Viele werden diese Substanz eventuell unter dem Namen Ostarine kennen. Die deutschen Wissenschaftler hatten bereits zuvor ein Präparat mit S4 bestellt und dabei nicht nur eine Überdosierung, sondern auch eine Übermenge an Metaboliten festgestellt, die bei der Biosynthese entstanden sein dürften und fälschlicherweise nicht entfernt worden waren. Das Ostarine aus dem hier behandelten Testkauf war allerdings sauber.

Ob Ostarine von vielen Athleten verwendet wird, können die Forscher nicht sagen. Fakt ist, dass es mittlerweile in den Resultaten einiger Dopingtests aufgetaucht ist. Auch S4 wurde zum Beispiel bei der jamaikanischen Sprinterin Bobby-Gaye Wilkins nachgewiesen. Andarine wird es im Gegensatz zu Ostarine jedoch wohl nie offiziell auf den Markt schaffen, da die Entwicklung dieser Substanz aufgrund von Nebenwirkungen, zu denen unter anderem gravierende Sehbeeinträchtigungen gehörten, als beendet erklärt wurde.

Wie bereits erwähnt, waren alle drei der getesteten Produkte unterdosiert und das nicht zu knapp. Im MK-2866 waren pro Milliliter nur 11mg enthalten, obwohl 25mg deklariert wurden. Das Präparat mit GW1516 sollte pro Milliliter eigentlich 150mg beinhalten, lieferte allerdings nur 30mg, während in der mit AICAR versetzten Flüssigkeit statt 50mg nur 22,5mg je Milliliter festgestellt werden konnten.

Ebenfalls interessant waren die Umverpackungen, in denen die einzelnen Produkte geliefert wurden, denn dort war nicht etwa von der Bezeichnung der Substanzen, sondern von Aminosäuren und Grüntee Extrakt die Rede.

Zieht man einzig und allein den betrügerischen Dopinggedanken in Betracht, so ist AICAR sicherlich die interessanteste Substanz für Athleten. Der Körper produziert diese Verbindung nämlich bei physischer Anstrengung selbst in ziemlich großen Mengen und es ist deshalb nicht gerade einfach, einen Test zu entwerfen, der zwischen exogen zugeführtem und endogen synthetisiertem AICAR unterscheiden kann!

SARMs und die anderen hier erwähnten Substanzen sind keine Supplements, sondern investigative Forschungsmedikamente, für die von den Supplement Herstellern Dosierungen empfohlen werden, die noch niemals am Menschen getestet wurden. Sie sind verboten und können äußerst negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben!


Quelle: ergo-log.com/aicarblackmarket.html
Referenzstudie: ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21538997

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