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Mythen, Missverständnisse und Fehlinfos über Steroide

Steroide sind ein heikles Thema, keine Frage. Während die einen sich relativ früh einen ganzen Cocktail an Steroiden und Hormonen verabreichen, sind andere nahezu ehrfürchtig und haben ziemlichen Respekt vor dem ganzen Thema. Aufgrund der vielen Lügen über Konsum und Dosierungen gibt es natürlich auch viel kursierendes Halbwissen in diesem Bereich unseres Sports. Nachfolgend findet ihr zehn Mythen über Steroide, die ihr so eventuell auch geglaubt habt.

#1 – Anadrol ist ein gestagenes Steroid

Das ist eine verbreitete Meinung heutzutage. Diese Information war wohl zuerst eine blinde Annahme, um zu erklären, warum Anadrol so problematisch in Bezug auf östrogene Nebenwirkungen ist, obwohl es strukturell gar nicht in Östrogen konvertieren kann. Normalerweise wird diese Erklärung mit Deca assoziiert, in diesem Fall wurde sie aber als einzig logische Antwort auch für Anadrol angewandt. Wenn es nicht zu Östrogen konvertiert, dann muss es ein Gestagen sein, richtig? Nicht immer, lautet die Antwort. Anadrol wurde diesbezüglich untersucht und es ist nicht signifikant gestagen. Die beste Erklärung, warum es so heftige Nebenwirkungen produziert ist, dass es in gewissem Maße den Östrogenrezeptor an sich aktiviert und somit keine Konversion benötigt, um eine Gynäkomastie auszulösen.

#2 – „Heptylat“ ist ein französiches Steroid Unikat

Testosteron-Heptylat
Testosteron Heptylat ist eine andere Bezeichnung für Testosteron Enanthat.

Dieser Fehler wird so gut wie jedes Mal wiederholt, wenn über dieses Steroid diskutiert wird. Testosteron Heptylat ist nicht wirklich ein Unikat aus Frankreich. Es ist einfach eine andere Schreibweise für die Verbindung „Testosteron Enanthat“. Die Franzosen wollen hier wohl einfach anders sein. Hept/Hepta ist ein griechisch-numerischer Präfix für den Wert sieben. In diesem fall bezieht sich sieben auf die Anzahl an Kohlenstoffatomen im Enanthat/Heptylat Ester Molekül. Die Leute verstehen das bis heute nicht und wiederholen diesen Jahrzehnte alten Fehler wieder und wieder. Heptylat ist einfach Enanthat, nichts weiter.

#3 – Sten enthält DHT

Sten ist ein eigenartiges und billiges Testosteron zu Injektionszwecken, das in Apotheken in Mexiko verkauft wird. Jede 2ml Ampulle enthält 25mg Testosteron Propionat und 75mg Testosteron Cypionat, was insgesamt zu einer Steroidkonzentration von 50mg pro Milliliter führt. Zusätzlich enthält es DHEA als dritten Inhaltsstoff. Für Bodybuilder ist DHEA aber eher von kleinerem Interesse, da es eher für Zwecke des Anti Agings oder der Hormonersatztherapie gedacht ist. Das Problem in den USA ist, dass die Menschen dort das spanische Wort „dehidroisoandrosterona“ für Dihydrotestosteron halten. Man kriegt hier kein zusätzliches DHT, nur DHEA.

#4 – Es gibt zwei Arten von Steroiden

Dieser Trugschluss begann, als jemand herausfand, dass bestimmte stark synthetische Steroide (Dianabol, Anadrol, Winstrol, …) im Gegensatz zu natürlichen Steroiden wie Testosteron oder Nandrolon eine relativ geringe Bindeaffinität zum Androgenrezeptor aufweisen. Das warf eine ernste Frage auf: Wenn diese Steroide so schlecht andocken, wie können sie dann so gut funktionieren? Es wurde eine Theorie entwickelt, nach der Steroide in zwei Gruppen unterteilt wurden. Einige Steroide wirken „direkt“, indem sie an den Androgenrezeptor andocken, während andere „indirekt“ wirken. Der fatale Fehler dieser Logik ist der Fakt, dass all die wohl „indirekt“ wirkenden Steroide eine extrem lange Halbwertszeit haben. Obwohl sie eventuell schwächer andocken als die natürlichen Steroide, verweilen sie exponentiell länger im Körper und sind deshalb insgesamt einiges potenter. Das ist eigentlich ein wesentliches Konzept der Pharmakokinetik und wurde von den Erfindern der Theorie komplett übersehen.

#5 – Amerikanisches Cypionat ist besser als europäisches Enanthat

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Testosteron Cypionate ist Gewiss nicht effektiver als Testosteron Enanthat

Amerikaner lieben den Gedanken, dass Testosteron Cypionat, welches zum Großteil (aber nicht komplett) ein amerikanisches Produkt ist, das beste Testosteron überhaupt ist. Man wird dort oft hören, dass Leute sich aufregen, wie sie mit Enanthat schlechtere Erfolge hatten, weil ihnen das Cypionat ausging . Hierbei werden viele Gründe genannt, wie z.B. Zuwächse, Nebenwirkungen und viele mehr. Die Wahrheit ist, dass die Freisetzungsstruktur (Menge an Testosteron, die von Tag zu Tag im Körper freigesetzt wird) für jedes Steroid im Essentiellen identisch ist. Es gibt also keinen Grund, einem Cypionat besondere Attribute zuzusprechen. Wenn man jetzt Erbsenzählerei betreiben würde, dann könnte man nur sagen, dass Enanthat etwas stärker ist, da der Ester ein Kohlenstoffatom leichter ist. Dadurch wird ein kleines Bisschen mehr aktives Testosteron freigesetzt.

#6 – Nandrolon wirkt sich nicht auf das Cholesterin aus

Deca ist sicher kein schlechtes Steroid, es ist in der Tat wohl sogar eines der sichersten. Manche Leute neigen aber dazu mit der Sicherheit von Deca zu übertreiben. Manche gehen sogar so weit und behaupten, man könne Deca ohne potenziell kardiovaskulären Schaden einnehmen und es würde keinen Einfluss auf das Cholesterin haben, wie es bei anderen Steroiden der Fall ist. In der Realität aber ist das für Deca genauso unwahr wie für jedes andere Steroid auch. Alle Steroide beeinflussen diese Werte, manche mehr, manche weniger. Studien zeigen, dass Deca sich auf die Cholesterinwerte in etwa so auswirkt, wie die gleich Dosierung an Testosteron. Es ist also relativ mild, aber weit entfernt davon, komplett sicher zu sein.

#7 – Androstanolon ist ein synthetisches DHT Derivat

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Nicht alles was in „Underground Steroid Handbook II“ steht ist korrekt.

Das ist ein üblicher Fehler. Wir müssen wohl Dan Duchaine dafür an den Pranger stellen. Er schrieb in seinem „Underground Steroid Handbook II“, dass Androstanolon eines der synthetischen DHTs ist, ähnlich wie Masteron. Dieses Buch ist natürlich immer noch eine beliebte Referenz, auf die sich von verschiedenen Steroidschreiberlingen bezogen wird. Androstanolon ist aber in Wirklichkeit ein anderer chemischer Name für DHT und kein Derivat davon.

#8 – Es ist legal, aus Finaplix eine Injektionslösung zu machen

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Finalplix ist eigentlich ein Aufzuchtmittel für Tiere.

Wie manche vielleicht wissen unterliegt das Produkt Finaplix in den USA keinen Kontrollen. Das liegt daran, dass die Regierung meint, diese großen  zu implantierende Presslinge seien nicht für den menschlichen Konsum geeignet. Kein Mensch würde sie sich – wie üblicherweise bei Rindern durchgeführt – implantieren und somit gibt es keinen Grund, sie wie Steroide zu behandeln. Die Regierung dachte dabei wohl aber nicht an die „Finaplix Konversionsbaukästen“, mit denen man diese Presslinge zu einem auf Öl basierenden Trenbolon Acetat umwandeln kann. Trotzdem muss man an dieser Stelle festellen, dass diese Prozedur nicht legal ist, da einige das wohl nicht zu wissen scheinen.

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#9 – Anavar unterdrückt nicht die Testosteron Produktion

Es nicht wirklich nachvollziehbar, aber einige scheinen zu glauben, dass Anavar sich nicht wie andere Steroide auf die endogene Testosteronproduktion auswirkt. Manche gehen so weit und sagen, man könne Anavar in der PCT verwenden und somit die Achse wieder in Schwung kommen lassen, während man weiterhin ein Steroid konsumiert. Das ist absoluter Schwachwinn. Fakt ist, dass alle Steroide, die Muskeln aufbauen, auch gleichzeitig temporär die natürliche Testosteronproduktion unterdrücken. Das betrifft auch Anavar. Anavar ist zwar ein relativ mildes Steroid, vollbringt aber auch keine Wunder, wenn es um die Aufrechterhaltung des Testosteronspiegels geht. Eine Studie zeigt das ziemlich gut. Hierbei wurde herausgefunden, dass die natürliche Testosteronproduktion auch bei einer extrem kleinen Menge (entsprechend einer Tablette Anavar) an exogen zugeführtem Testosteron unterdrückt wird. Anavar in der PCT ist also keine geheime Formel zum Erfolg.

#10 – DHT Derivate begünstigen Haarausfall

Die Mythen in diesem Artikel sind nicht geordnet, aber eigentlich hätte diese letzte Fehlinformation an erster Stelle stehen müssen. Jedes mal, wenn der Begriff „DHT Derivat“ fällt, schreien die Leute sofort „Haarausfall“ hinterher. Das ist völliger Quatsch. Man sollte wissen, dass die problematischsten Steroide in Bezug auf Haarausfall alle Testosteron Derivate sind und nicht die DHT Derivate. Das liegt daran, dass Testosteron durch seine lokale Konversion zu einem „Dihydro“ Analogon (DHT) Auswirkungen auf zahlreiche auf Androgene ansprechende Gewebe (wie das Haar) hat. Wenn man schon mit einem DHT basierenden Steroid anfängt, dann ist dies bereits in einer „Dihydro“ Form und kann später nicht mehr an anderer Stelle zu einem stärkeren Steroid konvertieren. Man muss sich nur einmal die beliebten DHT basierenden Steroide anschauen. Dazu gehören auch Primobolan, Winstrol und Anavar. Diese Steroide können zwar zu Haarausfall führen, wie alle anderen auch, aber sie sind sicherlich nicht die schlimmsten Übeltäter auf diesem Gebiet.

Anabole Steroide sind entweder verschreibungspflichtig oder überhaupt nicht mehr aus einer Apotheke zu beziehen. Derartige Substanzen ohne Rezept zu erwerben oder zu besitzen ist strafbar. Zudem kann die Verwendung sowohl kurzfristige als auch dauerhafte körperliche Schäden mit sich bringen!


Quelle: musculardevelopment.com/articles/research-and-review/1856-steroids-myths-misconceptions-and-misinformation.html#.Vjx8xNIve_6

Referenzen: 1. Les hormones anabolisantes du point de vue experimental. P.A. Desaulles. Helv Med Acta, 1960 479-503

2. Metabolic effects of nandrolone decanoate and resistance training in men with HIV. Sattler et al.Am J Physiol Endocrinol Metab, 283: e1214-22

3. Effect of low dose oxandrolone and testosterone treatment on the pituitary-testicular and GH axes in boys with constitutional delay of growth and puberty. Crowne EC, Wallace WH, Moore C, Mitchell R, Robertson WH, Holly JM, Shalet SM. Clin Endocrinol (Oxf), 1997 Feb;46(2):209-16.

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