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Cardarine: Ein „SARM“, das Fettzellen zum Schmelzen bringt?

Achtung! Dieser Artikel dient lediglich der Informationsweitergabe. Selektive Androgen Rezeptor Modulatoren (SARMs) sind in Deutschland gesetzlich reguliert. Handel, Erwerb und Gebrauch dieser Substanzen kann strafrechtlich verfolgt werden. Der Beitrag soll keine Anleitung zum Konsum von SARMs darstellen. Im Fall von rechtlichen oder gesundheitlichen Konsequenzen übernimmt die Gannikus GmbH keine Haftung.

In unserer Artikelreihe über Selektive Androgen Rezeptor Modulatoren, abgekürzt SARMs, haben wir nun schon einige wichtige Vertreter abgehandelt. Davor nahmen wir uns den Grundlagen der rechtlichen Situation, der Geschichte und der Wirkungsweise dieser Stoffgruppe an. In unserem heutigen Beitrag soll es um Cardarine gehen, ein „SARM“, das besonders in Bezug auf die Fettverbrennung interessant zu sein scheint.

Cardarine, auch bekannt unter der Abkürzung GW-501516, ist per Definition kein echtes SARM, da es nicht auf den Androgenrezeptor wirkt. Allerdings wirkt es an anderer Stelle auf ähnliche Weise wie echte SARMs. Der Stoff bindet und aktiviert selektiert den Peroxisom Proliferator-aktivierten Rezeptor Delta (PPAR-δ). Damit wirkt Cardarine ähnlich beeindruckend auf den menschlichen Körper, jedoch durch einen anderen Rezeptortypen.

Entwickelt wurde GW-501516 in den 1990er Jahren durch eine Zusammenarbeit der Pharmakonzerne Glaxo Smith Kline und Ligand Pharmaceuticals [1]. Die Absicht hinter der Entwicklung war es, die Verwendung von Fettsäuren gegenüber Kohlenhydraten in der Muskulatur zu steigern, um dadurch Übergewicht, Typ 2 Diabates, Dyslipidäme und metabolisches Syndrom zu bekämpfen [2].


Die aktuelle Rechtslage und Deutschland und den USA


Bindet GW-501516 an PPAR-δ, so wird auf zellulärer Ebene der Coaktivator PGC-1α (Peroxisome proliferator-activated receptor gamma coactivator 1-alpha, PPARGC1A) aktiviert. PGC-1α wiederum reguliert Gene, die am Energiestoffwechsel beteiligt sind und stellt den Hauptregulator der Produktion von Mitochondrien dar [3]. Dieses Protein wird ebenfalls vermehrt durch Ausdauersport aktiviert und ist außerdem an der Kontrolle des Blutdrucks, zellulärer Cholesterinhomöostase und Entstehung von Übergewicht beteiligt [4].

Ratten, denen man GW-501516 verabreichte, zeigten einen erhöhten Fettsäurestoffwechsel in den Muskelzellen sowie eine erhöhte Resistenz gegenüber ernährungsbedingter Fettleibigkeit und Typ 2 Diabetes. Außerdem konnte an Primaten eine Erhöhung des HDL-Cholesterins, umgangssprachlich auch das „gute Cholesterin“ genannt, und eine Verringerung des VLDL-Cholesterins festgestellt werden [5].

Aber auch Studien am Menschen wurden mit diesem Stoff durchgeführt. Forscher fanden heraus, dass die Verabreichung von GW-501516 an prädiabetische, übergewichtige Männer mit metabolischem Syndrom deren Stoffwechselabnormalitäten normalisieren kann [6]. In Deutschland sind 59 Prozent der Männer und 37 Frauen der Frauen übergewichtig und es werden immer mehr [7]. GW-501516 könnte ein Schlüsselelement in der Bekämpfung dieses Problems werden.


Das sind SARMs und so wirken sie!


Aufgrund der verstärkten Ausprägung der Typ-1-Muskelfasern, die auch als „langsam zuckende“ oder „Ausdauermuskelfasern“ bezeichnet werden, und der verstärkten Lipolyse (Freisetzung von Fettsäuren aus dem Körperfettgewebe) wird die Verwendung von GW-501516 jedoch als Doping betrachtet, weshalb die Substanz ebenfalls auf der Liste der verbotenen Substanzen der WADA steht [8, 9, 10]. Auch wenn es GW-501516 bis hin zu Phase-II-Studien geschafft hat, beendete Glaxo Smith Kline die Forschung daran aus zunächst unbekannten Gründen [11, 12, 13].

Wie sich später herausstellte, zeigten Versuche an Ratten und Mäusen, dass die Substanz neben der drastischen Erhöhung der körperlichen Leistungsfähigkeit zu einem verstärkten Auftreten von Tumoren führte [14, 15, 16]. Diese Studien wurden durch andere Forscherteams durchgeführt und verwendeten Dosierungen von drei Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht, was ein Vielfaches höher ist als die Menge, die in den Tierversuchen und Humanstudien von Glaxo Smith Kline zu positiven Effekten ohne derartige Nebenwirkungen geführt hat.

Im Nachhinein muss man sagen, dass auch hier wie immer gilt: Die Dosis macht das Gift! Aufgrund der Veröffentlichung dieser Ergebnisse in populärwissenschaftlichen Magazinen wie der New York Times und dem Wall Street Journal sah sich Glaxo Smith Kline aber aus Imagegründen offenbar gezwungen, die Forschung einzustellen.


Das SARM, das wie Trenbolon wirkt?


Doch zurück zu den Daten, die wir haben. Die Einflüsse von GW-501516 auf PGC-1α, die Steigerung des HDL-Cholesterins und der Vermehrung von Typ-1-Muskelfasern lassen den Schluss zu, dass die simple Einnahme dieser Substanz dieselben positiven Eigenschaften auf den Organismus entfaltet wie Ausdauersport. Aktuelle Studien zeigen sogar, dass die Aktivierung von PPAR positive Einflüsse auf die Zellproliferation und Reparatur von Herzgewebe haben kann [17].

Dabei sollte man anmerken, dass die Verschiebung der Muskelfasern hin zum Typ-1 nicht ohne weiteres passiert. Man muss die Muskulatur schon dem entsprechend ausdauernd belasten, um eine derartige Adaptation zu fördern [10]. Sportler, die es also auf maximales Muskelvolumen oder maximale Kraftleistung abgesehen haben, müssen sich keine Sorgen machen, dass GW-501516 ihren Zielen im Wege steht.

Die Humanstudien, die uns zur Verfügung stehen, befassten sich hauptsächlich mit der potenziellen Bekämpfung von metabolischen Abnormalitäten. Hier konnte eine Reduktion der Triglyceride, LDL-Cholesterin, Apolipoprotein B und Insulin sowie eine Steigerung des HDL-Cholesterins und der Insulinsensitivität festgestellt werden. Eine der Studien zeigte sogar eine deutliche Reduktion des Leberfettes [18, 19, 20, 21].

Vorteile von Cardarin

  • Gesteigerte Fettfreisetzung aus dem Gewebe
  • Mehr Energie, selbst bei langanhaltendem Kaloriendefizit
  • Verbesserte (Muskel-)Ausdauer
  • Verbesserung der Blutfettwerte und des HDL-Cholesterin

Nebenwirkungen von Cardarin

  • In extrem hohen Dosen: steigendes Krebsrisiko

Einnahme und Dosierung von Cardarin

Generell: 10 bis 20 Milligramm pro Tag für sechs bis zwölf Wochen
Masseaufbau: 10 Milligramm pro Tag für sechs bis zwölf Wochen
Sauberer Masseaufbau: 10 Milligramm pro Tag für sechs bis zwölf Wochen
Diät: 10 bis 20 Milligramm pro Tag für sechs bis zwölf Wochen

In der Fitnessgemeinde wird GW-501516 hauptsächlich zur Verbesserung der Ausdauerleistung und des Fettverlustes verwendet. Daher scheint es nicht verwunderlich, dass der Stoff besonders in Diätphasen sein volles Potenzial ausspielen kann. Erfahrungsberichte zeigen, dass die Einnahme von Cardarin die Nebenwirkungen einer strengen Diät, wie beispielsweise Antriebslosigkeit, Lethargie und schlechte kognitive Leistungsfähigkeit, stark abmildern kann.


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Auch scheint es, als ob die Einnahme von GW-501516 dazu in der Lage ist, die Kraft im Bereich von mehr als acht Wiederholungen beim Krafttraining besser konservieren zu können, was durch die gesteigerte Ausdauer, Lipolyse und Verwendung von Fettsäuren zu erklären ist. Eine gesteigerte Lipolyse, sprich Freisetzung von Fett aus dem Gewebe, bedeutet nicht zwangsläufig auch, dass man mehr Fett verliert. Werden die freigesetzten Fettsäuren nicht verbrannt, werden sie wieder eingelagert. Befindet man sich allerdings im Kaloriendefizit, werden auch vermehrt Fettsäuren verbrannt.

Außerdem verschiebt GW-501516 die Verwendung von Kohlenhydraten in den Muskelzellen stückweise hin zu Fettsäuren und sorgt somit dafür, dass auch bei Krafttraining oder intensiverem Cardiotraining mehr Fettsäuren verbrannt werden. Eine gesteigerte Lipolyse bedeutet aber auch, dass dem Körper vermehrt Energie aus den Fettreserven zur Verfügung stehen. Es sollte demnach theoretisch möglich sein, ein höheres Kaloriendefizit einzuhalten, ohne dabei Muskelmasse abzubauen. Zumindest zeigen Erfahrungsberichte, dass negative Begleiterscheinungen wie Energielosigkeit deutlich reduziert zu sein scheinen.

Aufgrund der potenziellen Verschiebung der Muskelfasern hin zu Typ-2-Fasern raten wir Kraftsportlern davon ab, die Substanz länger als zwölf Wochen am Stück einzunehmen. Eine weitere eventuelle Nebenwirkung können Schlafprobleme sein, besonders in den ersten Tagen der Einnahme. Da GW-501516 keinerlei Einfluss auf die Produktion der Steroidhormone zu haben scheint, ist eine PCT an dieser Stelle nicht nötig.

Insgesamt ist die Studienlage zu Cardarin durchaus dicht und vielversprechend. Wegen einiger Untersuchungen an Nagetieren, die eine völlig überzogene Dosierung verwendeten und im Zuge dessen ein vermehrtes Auftreten von Tumoren zeigten, wurde die Forschung jedoch unglücklicherweise eingestellt. Im Anti-Doping-Gesetz wird GW-501516 der Stoffklasse der „Stoffwechsel-Modulatoren“ zugeordnet. Aus diesem Grund liegt die definierte, nicht geringe Menge bei 75 Milligramm. Abgesehen von dieser Höchstmenge für den Besitz gelten für den Stoff die gleichen rechtlichen Regelungen wie für echte SARMs, wie wir sie bereits thematisiert haben.


Literaturquellen:

  1. GW501516 GlaxoSmithKline, Ligand milestone payment.”, R & D Focus Drug News. 28. Juni 2004.
  2. Li, Shunchang, and Ismail Laher. „Exercise pills: At the starting line.“ Trends in pharmacological sciences 36.12 (2015): 906-917.
  3. Sanchis-Gomar, Fabian, et al. „Mitochondrial biogenesis in health and disease. Molecular and therapeutic approaches.“ Current pharmaceutical design 20.35 (2014): 5619-5633.
  4. Pilegaard, Henriette, Bengt Saltin, and P. Darrell Neufer. „Exercise induces transient transcriptional activation of the PGC‐1α gene in human skeletal muscle.“ The Journal of physiology 546.3 (2003): 851-858.
  5. Sprecher, Dennis L. „Lipids, Lipoproteins, and Peroxisome Proliferator Activated Receptor–δ.“ The American journal of cardiology 100.11 (2007): S20-S24.
  6. GW-501516 Facts. „Evolutionary.org”
  7. Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.: “So dick war Deutschland noch nie”. Presse, DGE aktuell 03/2017 vom 01. Februar
  8. Deutsche Apotheker Zeitung: Doping: Erkaufte Leistung – Wie Dopingsubstanzen wirken sollen, Abschnitt S4: Hormone und Stoffwechselmodulatoren, PPARδ- und AMPK-Agonisten
  9. Word Anti Doping Agency (WADA): “Prohibited List”
  10. Li, Shunchang, and Ismail Laher. „Exercise pills: At the starting line.“ Trends in pharmacological sciences 36.12 (2015): 906-917
  11. Dressel, Uwe, et al. „The peroxisome proliferator-activated receptor β/δ agonist, GW501516, regulates the expression of genes involved in lipid catabolism and energy uncoupling in skeletal muscle cells.“ Molecular Endocrinology 17.12 (2003): 2477-2493.
  12. Billin, Andrew N. „PPAR-β/δ agonists for type 2 diabetes and dyslipidemia: an adopted orphan still looking for a home.“ Expert opinion on investigational drugs 17.10 (2008): 1465-1471.
  13. Barish, Grant D., Vihang A. Narkar, and Ronald M. Evans. „PPARδ: a dagger in the heart of the metabolic syndrome.“ The Journal of clinical investigation 116.3 (2006): 590
  14. Sahebkar, Amirhossein, Gerard T. Chew, and Gerald F. Watts. „New peroxisome proliferator-activated receptor agonists: potential treatments for atherogenic dyslipidemia and non-alcoholic fatty liver disease.“ Expert opinion on pharmacotherapy 15.4 (2014): 493-503.
  15. Geiger LE, Dunsford WS, Lewis DJ, Brennan C, Liu KC, Newsholme SJ: PS 895 – Rat carcinogenicity study with GW501516, a PPAR delta agonist. In: 48th Annual Meeting of the Society of Toxicology. Society of Toxicology.
  16. Newsholme SJ, Dunsford WS, Brodie T, Brennan C, Brown M, Geiger LE: PS 896 – Mouse carcinogenicity study with GW501516, a PPAR delta agonist.. In: 48th Annual Meeting of the Society of Toxicology. Society of Toxicology.
  17. Magadum, Ajit, et al. „Live cell screening platform identifies PPARδ as a regulator of cardiomyocyte proliferation and cardiac repair.“ Cell research 27.8 (2017): 1002.
  18. Sprecher DL, Massien C, Pearce G, et al. Triglyceride:high-density lipoprotein cholesterol effects in healthy subjects administered a peroxisome proliferator activated receptor delta agonist. Arterioscler Thromb Vasc Biol 2007;27:359-65 58.
  19. Risrus U, Sprecher D, Johnson T, et al. Activation of peroxisome proliferatoractivated receptor (PPAR)delta promotes reversal of multiple metabolic abnormalities, reduces oxidative stress, and increases fatty acid oxidation in moderately obese men. Diabetes 2008;57:332-9 59.
  20. Ooi EM, Watts GF, Sprecher DL, et al. Mechanism of action of a peroxisome proliferator-activated receptor (PPAR)- delta agonist on lipoprotein metabolism in dyslipidemic subjects with central obesity. J Clin Endocrinol Metab 2011;96:E1568-76 60.
  21. Olson EJ, Pearce GL, Jones NP, Sprecher DL. Lipid effects of peroxisome proliferator-activated receptor-delta agonist GW501516 in subjects with low high-density lipoprotein cholesterol: characteristics of metabolic syndrome. Arterioscler Thromb Vasc Biol 2012;32:2289-94
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