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YK-11: Das „SARM“, das Myostatin hemmen soll?

Achtung! Dieser Artikel dient lediglich der Informationsweitergabe. Selektive Androgen Rezeptor Modulatoren (SARMs) sind in Deutschland gesetzlich reguliert. Handel, Erwerb und Gebrauch dieser Substanzen kann strafrechtlich verfolgt werden. Der Beitrag soll keine Anleitung zum Konsum von SARMs darstellen. Im Fall von rechtlichen oder gesundheitlichen Konsequenzen übernimmt die Gannikus GmbH keine Haftung.

In unserer Artikelreihe über Selektive Androgen Rezeptor Modulatoren, abgekürzt SARMs, haben wir nun schon die ersten beiden Vertreter Ostarin und Andarin abgehandelt. Davor nahmen wir uns bereits den Grundlagen der rechtlichen Situation, der Geschichte und der Wirkungsweise dieser Stoffgruppe an. Heute stellen wir euch mit YK-11 eine Substanz vor, die technisch gesehen aus der Gruppe der SARMs hinausfällt, aber dennoch oft zu hinzugezählt wird.

Per Definition handelt es sich bei YK-11, mit vollem Namen auch “(17-alpha,20E) 17,20-[(1-methoxyethyliden)bis(oxy)] 3-oxo-19-norpregna-4,20-dien 21-carboxylsäure methylester” genannt, womöglich nicht um ein echtes SARM. Im Moment steht noch in Frage, ob dieser Stoff die Kriterien erfüllt, die ihn als echtes SARM identifizieren würden. Dazu aber später mehr. Dennoch handelt es sich um eine oral verfügbare Substanz, die im Zuge des Hypes um Selektive Androgen Rezeptor Modulatoren auf dem Markt erschien, an den Androgenrezeptoren wirkt und ebenfalls anabole Wirkungen entfalten soll.

Im Vergleich zu seinen Kollegen haben wir es bei YK-11 mit einem noch relativ jungen Stoff zu tun, zu dem sich bisher nur zwei Studien finden lassen. Beide Studien wurden vom selben Forscherteam aus Japan durchgeführt und beschränken sich auf die Untersuchung von Zellen [1, 2]. Daher ist es umso erstaunlicher, dass es dieses oral verfügbare, steroidale „SARM“ bereits in die Regale der Supplementhändler geschafft hat.


Das sind SARMs und so wirken sie!


Zwar findet man im Netz einige kuriose Aussagen darüber, jedoch würde man erwarten, dass die Substanzen, die man im Handel erwerben kann, im Vorfeld zumindest am lebenden Organismus getestet wurden. Das gilt besonders, wenn es sich dabei um etwas so effektvolles wie ein SARM handelt.

Während man in der ersten Studie aus dem Jahre 2011 noch der Frage nachging, ob YK-11 selektiv den Androgenrezeptor moduliert und damit als SARM in Frage kommt, befasste man sich zwei Jahre später mit den Auswirkungen dieses Stoffs auf Muskelzellen. Dabei verglich man YK-11 mit dem körpereigenen Steroidhormon Dihydrotestosteron (DHT), welches natürlicherweise aus Testosteron hergestellt wird und maßgeblich für die androgenen Eigenschaften verantwortlich ist. Im Zuge ihrer Untersuchunge fanden die Japaner heraus, dass YK-11 zu einer höheren Ausschüttung an anabolen Faktoren führte als das Vergleichshormon.

Genauer gesagt handelte es sich bei diesen Wachstumsfaktoren um Myf5, MyoD und Myogenin, die als Signalproteine die Hypertrophie der Muskelzellen fördern. Die Forscher entdeckten, dass dieser Effekt durch eine gesteigerte Ausschüttung von Follistatin herbeigeführt wird, einem Glykoprotein, welches das Gen Myostatin unterdrückt. Wie viele von uns wissen, ist Myostatin ein körpereigener Stoff, welcher das Wachstum von Muskelmasse im Menschen hemmt [3]. Weniger Myostatin führt also zu einem stärkeren Aufbau von Muskelmasse.


Neues Follistatin-Analog lässt Muskelzellen rasant wachsen!


Weiterhin haben Studien gezeigt, dass Follistatin ebenfalls die Proliferation von Satellitenzellen anregt [4]. Diese spezielle Art von Zellen dient dem Körper als Reservoir für Zellkerne sowie als Vorläuferzellen für neue Muskelfasern. Während wir im Erwachsenenalter mit klassischem Training fast ausschließlich die Hypertrophie beeinflussen können, kann eine erhöhte Satellitenzellproliferation damit potenziell auch zur Ausbildung neuer Muskelfasern führen und das Potenzial für den Muskel- und Kraftaufbau steigern [5].

Auch das klassische Testosteron führt zu einer Hemmung des Myostatin-Gens und gesteigerter Proliferation und Differenzierung von Satellitenzellen [6]. YK-11 könnte eine vielversprechende Substanz sein, welche über den Weg der Myostatin-Hemmung zum Muskelwachstum führt. Sollten sich diese Ergebnisse in weiteren Studien am lebenden Objekt bestätigen, wäre dies eine sehr interessante Möglichkeit, das Muskelwachstum drastisch zu verbessern und alters- oder krankheitsbedingten Verlust an Muskelmasse zu verhindern.

YK-11 – SARM oder Steroid?

Strukturell gesehen ist YK-11 ein Steroid, daran gibt es nichts zu rütteln. Man kann das sehr eindrucksvoll sehen, wenn man die Molekülstruktur von Testosteron und YK-11 vergleicht. Wie der chemische Name 17-alpha,20E) 17,20-[(1-methoxyethyliden)bis(oxy)] 3-oxo-19-norpregna-4,20-dien 21-carboxylsäure methylester” ebenfalls andeutet, ist die Substanz 17-alpha-alkyliert, was normalerweise bei oralen Steroiden nötig ist, um den Abbau in der Leber zu hemmen.

Die Molekülstruktur von Testosteron und YK-11 im Vergleich

Genau diese chemische Veränderung macht diese Substanzen jedoch auch so gefährlich, da sie toxisch auf die Leber wirken. YK-11 ist ein Agonist, also Aktivator, des Androgenrezeptors, das steht ebenfalls außer Frage. Um sich als echtes SARM zu qualifizieren, muss es aber auch selektiv auf nur bestimmte Gewebe wie Muskelzellen wirken. In der Schlussfolgerung der ersten Studie der japanischen Forscher redet man noch davon, dass YK-11 als selektiver Androgenrezeptor Modulator wirken könnte.

In der Folgestudie heißt es dann aber bereits im Titel, dass YK-11 ein SARM ist, jedoch ohne weitere Erklärung, wie man zu diesem Schluss kommt. Wir wissen demnach bisher nicht endgültig, ob YK-11 ein echtes SARM ist oder doch nur ein weiteres orales Designersteroid. Dieses Thema wird auch im Netz heiß debattiert. Aufgrund der potenziell lebertoxischen Wirkung würden wir von der Einnahme jedenfalls dringend abraten. Fakt ist, dass es als SARM vermarktet wird und erhältlich ist, daher werden wir dennoch über die empfohlenen Dosierungen berichten.


Die aktuelle Rechtslage und Deutschland und den USA


Vorteile von YK-11

  • Gesteigerter Muskelaufbau
  • Gesteigerter Pump-Effekt
  • Hemmung des Myostatin-Gens

Nebenwirkungen von YK-11

  • Suppression der körpereigenen Testosteronproduktion
  • Potenziell Lebertoxisch

Einnahme und Dosierung

  • Generell: 10 bis 20 Milligramm pro Tag, aufgeteilt auf zwei bis drei Dosierungen

Anwender von YK-11 berichten insbesondere von einer sehr schnellen Wirkung, die sich in einem besonders starken Pump-Effekt sowie genereller Muskelfülle widerspiegelt. Die schnelle Wirkung spricht für eine kurze Halbwertszeit, weshalb die meisten Anwender ihre Dosis auf zwei bis drei Einnahmen aufteilen. Viele nehmen diese Substanz daher auch speziell vor dem Training, wie man es auch von traditionellen oralen Steroiden wie Dianabol kennt.

Bezüglich der Nebenwirkungen wird hauptsächlich von gesteigerter Aggression und gesteigertem Blutdruck berichtet. Beides spricht deutlich dafür, dass YK-11 nicht so selektiv wirkt wie andere SARMs und eine deutliche androgene Wirkung besitzt. Daher sind weitere Nebenwirkungen wie Haarausfall, Prostatavergrößerung und Gynäkomastie bei empfindlichen Personen nicht auszuschließen. Außerdem ist es aus diesen Gründen insbesondere Frauen abzuraten, YK-11 einzunehmen.


Die Geschichte hinter SARMs


Wer eine familiäre Prädisposition für die genannten Probleme besitzt, sollte definitiv von der Einnahme von YK-11 absehen. Neben der potenziellen Lebertoxizität ist YK-11 ein Stoff, der relativ viele negative Begleiterscheinungen mit sich bringt, weshalb wir an dieser Stelle nicht mit Erfahrungsberichten aus erster oder zweiter Hand dienen können, sondern uns auf Referenzen aus dem Internet beschränken müssen.

Da YK-11 wohl doch kein SARM, sondern ein orales Designersteroid ist, kann mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einer Suppression der körpereigenen Testosteronsynthese gerechnet werden. Dass hier eine Post-Cycle-Therapy durchgeführt werden sollte, um die körpereigene Hormonproduktion wiederherzustellen, ist an dieser Stelle daher selbsterklärend. Im Anti-Doping-Gesetz unterliegt YK-11 der Stoffklasse der „Anderen mit anabol-androgenen Steroiden verwandte Stoffe – mit 17alpha-Methyl-Struktur“. Aus diesem Grund liegt die definierte nicht geringe Menge bei 100 Milligramm. Abgesehen von dieser Höchstmenge für den Besitz gelten für YK-11 die gleichen rechtlichen Regelungen wie für echte SARMs, wie wir sie bereits thematisiert haben.


Literaturquellen:

  1. Kanno, Yuichiro, et al. „(17α, 20E)-17, 20-[(1-Methoxyethylidene) bis (oxy)]-3-oxo-19-norpregna-4, 20-diene-21-carboxylic Acid Methyl Ester (YK11) Is a Partial Agonist of the Androgen Receptor.“ Biological and Pharmaceutical Bulletin 34.3 (2011): 318-323.
  2. Kanno, Yuichiro, et al. „Selective androgen receptor modulator, YK11, regulates myogenic differentiation of C2C12 myoblasts by follistatin expression.“ Biological and Pharmaceutical Bulletin 36.9 (2013): 1460-1465.
  3. Rodriguez, J., et al. „Myostatin and the skeletal muscle atrophy and hypertrophy signaling pathways.“ Cellular and molecular life sciences 71.22 (2014): 4361-4371.
  4. Gilson, Hélène, et al. „Follistatin induces muscle hypertrophy through satellite cell proliferation and inhibition of both myostatin and activin.“ American Journal of Physiology-Endocrinology and Metabolism 297.1 (2009): E157-E164.
  5. Snijders, Tim, et al. „Satellite cells in human skeletal muscle plasticity.“ Frontiers in physiology 6 (2015).
  6. Kovacheva, Ekaterina L., et al. „Testosterone supplementation reverses sarcopenia in aging through regulation of myostatin, c-Jun NH2-terminal kinase, Notch, and Akt signaling pathways.“ Endocrinology 151.2 (2010): 628-638.
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