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Bodybuilding eine „psychische Störung“?

Bodybuilder werden oftmals im Vergleich zu anderen Personen, die ebenfalls Kraftsport betreiben, als unterschiedlicher Typ von Sportler bezeichnet. Sie sind sich gemeinhin unsicherer was ihr körperliches Erscheinungsbild angeht, nehmen häufiger sowohl legale als auch illegale Substanzen zu sich, sind süchtiger nach Training und verfolgen zudem öfter Diäten. Jene Feststellungen machten zumindest australische Sportwissenschaftler der University of Sydney nach der Durchführung der bislang größten Studie dieser Art!

Die Australier machten eine Meta Studie und publizierten ihre Ergebnisse im Fachjournal Sports Medicine. Insgesamt sammelten sie Daten von 31 zuvor veröffentlichten Experimenten und analysierten sie erneut. Dabei wurden nicht nur 1895 Bodybuilder, sondern auch 3523 Personen berücksichtigt, die mit Gewichten trainierten, aber den Fokus nicht primär auf das körperliche Erscheinungsbild eines Bodybuilders legten.

Allen Probanden wurden Fragebogen zur Vervollständigung vorgelegt, die darauf ausgelegt waren, eine Muskeldysmorphie (Muskelsucht) zu erkennen. Psychologen sprechen oftmals auch vom Adoniskomplex oder von Bigorexie.

Manche Experten denken es sei übertrieben, eine Muskeldysmorphie als psychische Störung anzusehen, doch nach Meinung einer Gruppierung von Psychiatern und Psychologen müsse man auch Muskelsucht als ernsthafte psychische Störung bezeichnen, die sich durch zwanghaftes Training, die Verwendung diverser Substanzen und einem ungesunden Drang nach immer mehr Muskelmasse charakterisiere.

Wie die Ergebnisse der Studie zeigen, machen Bodybuilder öfter Diät als Personen, die Krafttraining aus anderen Gründen absolvieren (linke Grafik). Zudem verwenden Bodybuilder den Resultaten zufolge häufiger Supplements als andere Kraftsportler (rechte Grafik).



Die Australier fanden zusätzlich heraus, dass Bodybuilder im Vergleich zu anderen Kraftsportlern häufiger zu pharmakologischen Substanzen greifen (Grafik links). Es wurde außerdem deutlich, dass Bodybuilder öfter eine sogenannte „Trainingsabhängigkeit“ zeigten (Grafik rechts). Sie fühlten sich nicht gut, wenn sie nicht trainieren konnten, funktionierten ohne Workout nicht richtig und gingen auch ins Gym, obwohl es nicht gut für sie war, beispielsweise bei Krankheit oder Verletzung.



Zu guter Letzt stellten die Forscher fest, dass sich Bodybuilder im Vergleich zu Nicht-Bodybuildern öfter wegen bestimmten Körperteilen schämen und diese mit Kleidung versuchen zu verstecken.



Einen Unterschied zwischen dem männlichen und dem weiblichen Geschlecht ließ sich von den australischen Wissenschaftlern in der Gruppe mit Muskeldysmorphie nicht beobachten. Frauen hatten demnach die gleichen Symptome wie Männer.

Die meisten Probanden in der Studie, bei denen eine Muskelsucht „diagnostiziert“ wurde, fühlten sich durch ihre Störung nicht beeinträchtigt, doch für manche Teilnehmer war dies nicht der Fall. Die Gruppe mit stark ausgeprägten Symptomen litt öfter an Depressionen und einem negativen Selbstbild. Diese Personen tendierten auch zum Perfektionismus und waren ängstlich. Wie die Forscher vermuten, seien jene Effekte auf grundlegende Probleme zurückzuführen.

In ihrem Fazit schreiben die Forscher, dass Bodybuilding eventuell anfällige Individuen anziehe und mitverantwortlich dafür sein könne, bereits fortgeschrittene Symptome bei Bodybuildern mit Muskeldysmorphie weiter zu verstärken. Man müsse aber den Australiern nach zusätzliche Beweise erbringen, um abschließend klären zu können, ob Bodybuilding an sich der Grund für eine Muskelsucht ist oder ob der Sport nur vermehrt Menschen anzieht, die anfällig für einen Adoniskomplex sind.

Dass viele Bodybuilder eine gewisse Abhängigkeit zum Training entwickeln und nach immer mehr Muskelmasse streben, lässt sich sicherlich nicht wirklich verleugnen. Wie stark ausgeprägt das Ganze ist und ob sich größere Negativeffekte bemerkbar machen, muss allerdings von Person zu Person betrachtet werden. Auch die Wissenschaft ist sich hierbei nicht einig, wie bereits weiter oben im Artikel angedeutet wurde. Während manche Psychologen und Psychiater eine Muskeldysmorphie als psychische Störung bezeichnen, sind hingegen andere Experten der Meinung, dass diese Aussage überzogen sei!

Wie seht ihr dieses Thema? Würdet ihr euch als „muskelsüchtig“ bezeichnen oder haltet ihr die Meinung mancher Experten, dass viele Bodybuilder sozusagen „psychisch gestört“ sind, für übertrieben?

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Quelle: ergo-log.com/strange-guys-those-bodybuilders.html
Referenzstudie: dx.doi.org/10.1007/s40279-016-0564-3

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