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Anabole Steroide und ihr Effekt auf Myostatin

Für diejenigen, die sich desöfteren mit leistungssteigernden Substanzen jeglicher Art beschäftigen, könnte eine relativ aktuelle wissenschaftliche Arbeit der amerikanischen Auburn University ebenfalls nicht uninteressant sein. Im besagten Experiment wurden die Effekte der beiden verschiedenen anabolen Steroide Testosteron Enantat und Trenbolon Enantat auf Nagetiere untersucht. Das Hauptaugenmerk lag dabei auf dem Effekt, den die besagten Substanzen auf Myostatin ausüben!

Bei den meisten Lesern werden beim Wörtchen Myostatin die Glocken leuten. Sollten einige jedoch nur vage mit diesem Begriff vertraut sein, frischen wir euer Gedächtnis gerne etwas auf: Viele von euch werden bereits im Internet über die Bilder gestolpert sein, auf denen die berühmten Belgian Blue Rinder (Weißblaue Belgier) zu sehen sind. Wenn nicht, dann werft einen Blick in die Google Bildersuche und ihr wisst, wovon wir sprechen. Es handelt sich dabei um eine massive Rinderzucht mit einer erblich bedingten Mutation des Myostatingens. Durch jene genetische Veränderung können die Tiere eine übermaßig große (und scheinbar unkontrollierbare) Menge an Muskulatur aufbauen. Die Bullen wurden dadurch überspitzt ausgedrückt zu den „Myostatin Botschaftern“ in der Fitness Welt.

Wie man sich auch hätte denken können, gehört Myostatin zu der sehr elemantaren Gruppe von Wachstumsfaktoren, die bei der Regulation des Muskelwachstums von Mensch und Tier eine wichtige Rolle einnehmen. Die Besonderheit hier ist, dass Myostatin als Inhibitor (Hemmer) agiert, sodass der Körper nicht mehr als ein gewisses Maß an Muskeln aufbauen kann. Geht es um Muskulatur, scheint dieses Protein genau entgegengesetzt zur Wirkungsweise von Steroiden wie Testosteron oder Trenbolon zu arbeiten. Die massiven Belgian Blue Rinder repräsentieren also das, was dabei herauskommt, wenn man „ein wenig mit Myostatin spielt“ beziehungsweise sein Vorkommen etwas hemmt. In der Forschungswelt gibt es einige Personen, die mehr über die Interaktion zwischen Myostatin und anabolen Steroiden erfahren möchten. Bislang gibt es auch einige wenige Studien zu diesem Thema, die auf eine Beziehung hindeuten. Viele Fragen bleiben aber weiterhin unbeantwortet.

Die Belgian Blue Rinder tragen aufgrund einer Mutation des Myostatingens riesige Muskelberge mit sich herum.

Die aktuellste Arbeit versucht dabei zu helfen, einige Lücken zu schließen und im Speziellen eine Antwort auf die Frage zu liefern, ob anabole Steroide für eine Blockierung von Myostatin sorgen könnten. Mit einer gründlichen Untersuchung der physischen und metabolen Effekte von Testosteron und Trenbolon auf ältere Nagetiere versuchten Wissenschaftler der Auburn University eine Antwort zu finden. Die Studie sollte dabei die Langzeitauswirkungen der beiden Substanzen ermitteln. Nebenbei bemerkt wurde die Testosteron Menge sieben Mal größer angesetzt als die Trenbolon Dosierung (7mg zu 1mg, noch immer beachtlich für die kleinen Tiere), was insbesondere den Hintergrundgedanken hatte, die Effekte auszugleichen, da Trenbolon im direkten Vergleich als wesentlich potenteres Androgen gilt.

Bevor wir uns allerdings den Effekten hinsichtlich Myostatin widmen, werfen wir einen Blick auf die physischen Auswirkungen der beiden Steroide. Wie angenommen waren sowohl Testosteron als auch Trenbolon starke Förderer des Muskelaufbaus. Die Testosteronbehandlung erhöhte die Muskelmasse in den Tieren um 102 Prozent, Trenbolon um ähnliche 94%. Bezüglich der Vermehrung von Muskelsatellitenzellen konnte eine Erhöhung von 181 beziehungsweise 178 Prozent festgestellt werden. Der physisch gesehene Hauptunterschied bezog sich auf das Gewicht der Prostata. Die Masse der Geschlechtsdrüse steigerte sich in der Testosteron Gruppe um 61 Prozent. Durch die Behandlung mit Trenbolon traten statistisch gesprochen diesbezüglich keine Veränderungen auf. Diese Tatsache unterstreicht eine der großen Unterschiede der zwei Steroide. Trenbolon erlebt keine Aromatisierung, was darin resultieren könnte, dass es nicht die gleiche hypertrophische Neigung auf das Prostatawachstum hat wie beispielsweise Testosteron.

Kommen wir nun zur großen Frage: Die beiden Steroide begünstigten Muskelwachstum, aber welchen Effekt hatten sie auf Mysotatin? Wurde es gehemmt? Die Antwortet lautet nein, ganz im Gegenteil. Die Behandlung mit den anabolen Substanzen stimulierte den Myostatin Pfadweg sogar stark. Obwohl der Anabolismus von signifikantem Ausmaß war, ließ sich gleichzeitig eine Erhöhung der Myostatinwerte beobachten, was definitiv etwas verwirrend ist. Warum dies der Fall war, lässt sich aus der Studie nicht ableiten, doch die Forscher spekulieren, dass es etwas mit der Steigerung der Satellitenzellendichte zu tun haben könnte. Myostatin findet man in eben diesen Satellitenzellen und anabole Steroide lösen deren Produktion aus, wodurch unter Umständen mehr Myostatin synthetisiert wird. Es könnte sich dabei um eine Art natürliche Kontrolle handeln, die uns davor bewahrt, zu metabolisch ineffizienten Belgian Blue Rindern zu mutieren.

Das Forschungsteam der Auburn University fasst seine Funde prägnant zusammen:

„… die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass Testosteron und Trenbolon die Proteine SMAD2 und SMAD3 herunterregulieren, während sie gleichzeitig paradoxerweise die Myostatinwerte hochregulieren; das zuletzt genannte Phänomen könnte deshalb auftreten, um unkontrollierbares Muskelwachstum zu verhindern…“

Die Studie verschafft uns natürlich kein komplettes Verständnis über die Beziehung zwischen anabolen Steroide und Myostatin, doch die amerikanischen Forscher lieferen uns immerhin einen kleinen und überraschenden Einblick in die Thematik. Bisher war die durch kürzere, akute Experimente zustande gekommene und vorherrschende Weisheit, dass Steroide als Hemmer von Myostatin agieren. Nun gibt es gegenteilige Beweise, die darauf hindeuten, dass der Myostatin Pfadweg während des Konsums anaboler Steroide möglicherweise noch immer aktiv und nicht unterdrückt sein könnte!


Quelle: musculardevelopment.com
Referenzstudie: ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27246614

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